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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Villa_in_Tramin_von_Peter_Pichler_Architecture_7771352.html

05.11.2021

Beflügelte Aussichten

Villa in Tramin von Peter Pichler Architecture


Die italienische Gemeinde Tramin an der Weinstraße ist bekannt für ihren Gewürztraminer und liegt in unmittelbarer Nähe zum Kalterer See – einem der größten Seen Südtirols. Zwischen den Reben und an der Spitze des Weinbergs „Kastelaz“ errichteten Peter Pichler Architecture bis 2020 eine flach in den Hang eingebettete Villa für eine namhafte Winzerfamilie der Region. Zwei Jahre zuvor lobten die Bauherr*innen einen Wettbewerb für den Neubau aus, der anstelle eines alten Gebäudes entstehen sollte. Das Mailänder Büro, das bereits einige Bauten am Hang vorzuweisen hat – wie etwa die Berghütten in den Dolomiten oder das Hotel in Meransen – war hierzu eingeladen und konnte sich mit seinem landschaftlich inspirierten Entwurf den ersten Preis sichern.

Eine imposante Auffahrt mündet in einer höhlenartigen Garage, die in das abfallende Gelände eingebettet ist, während eine Treppe den Hügel hinauf zum Haupteingang des Hauses führt. Wie ein Parallelogramm legt sich das U-förmige Gebäude in die Landschaft hinein und bildet einen Innenhof aus, der Schutz vor dem starken Wind aus Richtung des Gardasees bietet und alle Räume miteinander verbindet. Die Unterteilung des Baus in drei Flügel und raumhohe Verglasungen ermöglichen eine bessere Belichtung und fließende Übergänge zwischen innen und außen. Insgesamt umfasst die Erdgeschossfläche des Anwesens rund 340 Quadratmeter.

Die Villa Kastelaz Hof ist nach dem Weinberg benannt, auf dem sie steht und der ihr einen beneidenswerten 360 Grad Blick in die umgebende Landschaft verschafft. Seinen Stützmauern aus Kalkstein sind angeblich auch die Außenwände des Gebäudes nachempfunden, deren Textur und Farbe in der Fassade widergespiegelt werden sollen. Peter Pichler Architecture griffen allerdings nicht zu Kalkstein, sondern zu Beton. Die Innenräume wiederum sind von lokalen Materialien geprägt: Terrazzo und Holz bilden gemeinsam mit dem Beton ein rohes, minimalistisches Trio, das Kontinuität im Haus und im Außenbereich bewahrt. (tp)

Fotos: Gustav Willeit, Samuel Holzner


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