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24.09.2024

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Spiegelungen am Genfer See

Villa in Mies von Leopold Banchini Architects


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Die kleine Gemeinde Mies liegt im Schweizer Kanton Waadt, etwa zwölf Kilometer nördlich von Genf. Das Dorf mit rund 2.000 Einwohner*innen erstreckt sich auf einem sanft abfallenden Hang zum Genfer See. In dieser malerischen Landschaft mit Blick auf den See konnten Leopold Banchini Architects aus Lancy vor Kurzem ein Wohnhaus fertigstellen. Als Inspirationsquelle für ihren Entwurf dienten die Landschaftsbilder von Ferdinand Hodler, einem der bedeutendsten Schweizer Maler des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.

Dennoch ergaben sich Form und Aufteilung des Hauses laut Architekt*innen auch aufgrund strenger baurechtlicher Vorgaben. Sie entwarfen die Villa M als schmales Betonvolumen, dessen Dach von einer Seite mit Wellplatten aus Faserzement eingedeckt ist. Die Bruttogrundfläche von etwa 220 Quadratmetern verteilten sie auf drei Stockwerke. Im Untergeschoss befinden sich die Schlafräume, die an einen abgesenkten Hof grenzen. Die Wohnräume im Erdgeschoss öffnen sich zur Landschaft hin, und im Obergeschoss sind Arbeitsräume untergebracht.

Hodler interessierte sich vor allem für Orte, an denen Berge und Wasser aufeinandertreffen. Bis zu seinem Tod 1918 malte er zahlreiche Bilder, die sich in Seen spiegelnde Landschaften zeigen. Das Haus knüpfe in mehrerlei Hinsicht an das Hodler‘sche Thema an, so Leopold Banchini. Als zentrales Gestaltungselement dient die lange, steinerne Fassade, die sich schlicht und ohne jeglichen Dachüberstand präsentiert. Sie zitiere die horizontale Linie, der in Hodlers Werk eine zentrale Rolle als Grenze zwischen den Bergen und dem reflektierenden See zufällt.

Das Thema der Spiegelungen greifen die Architekt*innen zudem mehrfach durch flache Wasserflächen auf: So grenzen beidseitig – im abgesenkten Hof sowie im Erdgeschoss – Wasserbecken an den länglichen Baukörper. Auch in zwei scheinbar schwimmenden Terrassen entdeckt man das Motiv wieder. Während das Haus von außen roh und eher abweisend in Erscheinung tritt, sorgen Holzoberflächen im Inneren für eine wohnlichere Atmosphäre. Für Decken, Böden, Wendeltreppe und Einbauten wurde Kiefern- und Sipoholz verwendet, im Bereich der Treppe kamen zudem Glasbausteine zum Einsatz. (dsm)

Fotos: Rory Gardiner


Zum Thema:

Sucht man Leopold Banchini im Baunetz-Archiv, so findet sich einiges, das gestalterisch ganz anders als die Villa M daherkommt: zum Beispiel ein Wohnhaus und ein Festival-Pavillon – beide in Holz realisiert. Oder das von Leopold Banchini und Daniel Zamarbide entworfene Reihenhaus in Lissabon, dessen Fassade als historisierendes Replikat gestaltet wurde.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

.,- | 25.09.2024 11:01 Uhr

Architektur

Voll Schön ;)

Aber Stampflehm Aussenwand anstatt Beton wäre noch toller ,)

3

auch ein | 24.09.2024 16:23 Uhr

architekt

...und auf den Zusammenhang mit hodler, ausser dass er auch wasser und berge malt, sieht man beim besten willen nicht....

2

auch ein | 24.09.2024 16:22 Uhr

architekt

Bild 3:
wieder eine treppe, die den ganzen raum als restfläche erscheinen lässt...

passt nicht zur "skulptur"

1

Arcseyler | 24.09.2024 15:47 Uhr

.de

Das Schrägdach als Reduktion des Kubus ist noch mal einen Schritt weiter. Ist das Kunststück an sich. Auch die Solarschräge als Reduktion integriert diese restlos.

 
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