In einer Wohngegend mit großteils freistehenden Einfamilienhäusern zwischen dem Zentrum Ljubljanas und seiner Peripherie wurde die Frage nach Abriss oder Erhalt eines Bestands zugunsten eines Neubaus beantwortet. OFIS Arhitekti (Ljubljana) machten zuletzt mit dem Haus Portico auf sich aufmerksam und stellten nun eine gut 400 Quadratmeter große modernistische Villa für eine Familie anstatt eines winkeligen Satteldachhauses fertig.
Das Büro reagierte auf eine etwa geschosshohe Geländekante am Grundstück mit einem abgestuften Baukörper, der sich mit dem privaten Garten über vier großzügige Terrassenebenen verbindet und gegenüber der Straße dreistöckig und vergleichsweise monolithisch zeigt. Ein zweigeschossiges Patio im Untergeschoss sowie ein offener Abstellplatz für ein Automobil auf Straßenniveau bilden innerhalb der Kubatur eine verspielte Abfolge von Außenräumen und stellen eine Vielzahl interessanter Blickbeziehungen zwischen Garten, Straße, Innen- und Außenräumen her. Auf Wunsch der Auftraggeber legten die Architekt*innen neben einem privaten, familiären Wohnbereich auf dem Niveau des Gartens im Untergeschoss eine Art repräsentativen Salon an, der sich auch außen durch vertikale dunkle Lamellen vom sontigen Gebäudekörper abhebt. Er folgt direkt auf den Eingangsbereich sechs Trittstufen über Straßenniveau.
Der Bau aus Stahlbeton ist zur Straße und den beiden seitlichen Nachbarn hin mit einer Vorsatzschale aus Backstein verkleidet, Innenbereiche sind konsequent in Sichbetonqualität ausgeführt. Auch vor die Fensteröffnungen setzten OFIS Arhitekti einen offenen Mauerverband. Ein Motiv, das sie für die Eingrenzung des Grundstücks wiederholen. Prägnant ist auch die offene Eckausführung des Läuferverbands, die einen Ansatz von Unschärfe über die klaren Kanten des Baus legt. (hn)
Fotos: Tomaz Gregoric
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Kein Architekt | 28.02.2020 12:05 UhrSteingärten überall
Diese ausufernen Steingärten allerorten sind ökologisch gesehen eine Katastrophe. Es wird Zeit für neue Role-models: Wildblumenwiesen und wuchernde Gewächse erleichtern die Gartenarbeiten zudem. Wer will schon dauernde störendes Laub aus seinem Steinhaufen klauben?