Wenn das Büro AGi Architects (Madrid/Kuwait-Stadt) eine seiner Villen aus Kuwait präsentiert, dann ist zumindest eines klar: Das Projekt ist zuverlässig spektakulär. Das gilt auch für das Rock House in einem Außenbezirk von Kuwait-Stadt, das – der Name verrät es bereits – an einen riesigen Findling erinnern soll.
Die ikonische Wirkung war Anspruch des Bauherren, schreiben die Architekten. Mit seiner polygonal gebrochenen Form hebt sich das Rock House von manch anderer Villa ab, die das spanisch-kuwaitische Duo Joaquín Pérez-Goicoechea und Nasser B. Abulhasan in den letzten Jahren in Kuwait bauen konnten. Auf einen weiterern Unterschied muss der europäische Betrachter wohl hingewiesen werden: Das Haus sei vergleichsweise klein, wenn man es mit den Standards der Gegend vergleicht, betonen die Architekten. Vermutlich zum Schutz der Privatsphäre veröffentlichen sie keine Grundrisse.
Wenige Fenster nach außen, starke Orientierung der Wohnräume zum zentralen Innenhof sowie fließende Raumübergänge – das alles sind traditionelle Elemente arabischer Wohnbauten, die auch den Villen von AGi strukturell zu Grunde liegen. Die Interpretation dieser Elemente jedoch, das ungewöhnliche Stapeln, Kombinieren und Verschneiden der Räume macht die Häuser so spektakulär. Mit ihrer kompakten Form knüpfen die Projekte, so extravagant sie auch wirken mögen, zugleich an Prinzipien des klimatisch angepassten Bauens an.
Über das traurige Kunstrasendreieck auf der Terrasse und manches Einrichtungsdetail mag man schmunzeln, die räumliche Dramaturgie des Hauses und die Lust an der starken Form sind auf jeden Fall bemerkenswert. Und vor allem bietet das Ganze ja immer auch einen neugierigen Blick in die Welt der Superreichen auf der arabischen Halbinsel, den man hier über das Thema Architektur gewährt bekommt. (gh)
Fotos: Nelson Garrido
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so ein archi | 16.10.2018 11:37 Uhrjoa... Geld fetzt.
Ein Lamborghini Aventador als Haus. Und in sieben Jahren kann en Polygonfasching keiner mehr sehen.