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12.11.2020

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Sichtbeton trifft Satteldach

Villa am Bodensee von Biehler Weith


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Am Überlinger See genannten Teil des Bodensees hat das Konstanzer Büro Biehler Weith eine Villa entworfen, die in privilegierter Hanglage über die Landschaft blickt und die abfallende Topographie des Grundstücks dabei geschickt ausnützt. Auf ausdrücklichen Wunsch der Bauherren sollte das bestehende Einfamilienhaus – das Elternhaus der Bauherrin – erhalten bleiben und in den Neubau integriert werden.

Von der Straße aus fällt der querliegende Anbau aus Sichtbeton hinter dem wenig spektakulär wirkenden Satteldachgebäude gar nicht sehr auf: Strassenseitig ist hier eine großzügig bemessene Garage untergebracht. Sein volles Potential spielt der Anbau auf der gegenüberliegenden Seite aus, wo sich das Volumen mit großzügigen Glasflächen, Terrasse und Pool zum See hin öffnet. Eine Stützenreihe aus Sichtbeton wirkt wie ein Filter vor den Südfenstern und erzeugt einen schattenspendenden Laubengang. Dem Wunsch der Bauherren, sich aus dem Alltag in die Natur zurückziehen zu können, sollte durch nicht einsehbare Freibereiche Rechnung getragen werden.

Der Eingang des Wohnhauses befindet sich in einer Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau. Im neugebauten Teil reihen sich im Erdgeschoss die großzügigen Wohnräume in einer offenen Raumfolge aneinander, während die privaten Schlafräume über zwei Etagen im Altbau angeordnet sind. Unter dem Swimmingpool findet noch eine abgetrennte Einliegerwohnung samt eigener Terrasse Platz im Sockelgeschoss. Neben den Lager- und Technikräumen sind auf dieser Etage noch Fitness- und Wellnessbereich mit Sauna der Bauherrenfamilie untergebracht. Die Südfenster bieten ebenfalls Ausblick auf den See, auf der vorgelagerten Terrasse steht ein Tauchbecken bereit.

Von den Architekten wurde der Bestand nach eigener Aussage bis auf einen Eingriff in der Raumaufteilung im Erdgeschoss nicht geändert, lediglich für den dunkelgrauen Anstrich zeigt das Büro verantwortlich. Wollte man etwa versuchen, den Baukörper durch die dunkle Farbe unsichtbar machen? (tl)

Fotos: Brigida González


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

lache immer noch | 26.11.2020 10:31 Uhr

danke

für den kommentar. it made my day!

und mal ganz ehrlich. so können wir als architekten nicht mehr bauen. das geht nicht mehr, das ist vorbei, weist in die vergangenheit. natürlich sieht man, dass die kollegen was können, handwerklich gut in vielen details. und natürlich lehnt man so einen auftrag nicht leicht ab. aber ich bleibe dabei: so können wir nicht weitermachen. zu viel zu gross zu verschwenderisch

3

schlawuki | 14.11.2020 12:09 Uhr

@2 Johann

Sehr humoriger und ausgefeilter Kommentar.
Vielen Dank.

2

Johann Maier | 13.11.2020 20:08 Uhr

Anscheinend

wurde hier ein eher bieder wirkendes Häuschen an eine schicke Autobahnunterführung angebaut.
Um das Anwesen als Straße zu tarnen, strich man den Anbau Teerfarben und die Fensterrahmen weiß (Fahrbahnmarkierung).
Weil es schon so spät war, stellten die Mitarbeiter einer Umzugsfirma die Möbel der neuen Bewohner wahllos in der Unterführung ab.
Nachts entsorgte ein Straßenbauunternehmen großflächig ein paar Fuhren Kies.
Den Bildern der ansonsten tadellosen Fotografin ist eine gewisse Unruhe anzumerken.

1

Max Putzke | 13.11.2020 08:05 Uhr

Ich ziehe ein

Also wenn ich da meine Teppiche auslege und ein paar Bücher stapele geht´s :-)

 
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