Nur 13 Prozent der Architekturbüros in Deutschland werden von Frauen geführt, 30 Prozent sind es in der Landschaftsarchitektur. So die Fakten gemäß einer Podcast-Sendung von hochC Landschaftsarchitekten im Mai 2021. Dabei sind derartig klare Zahlen nur erste greifbare Hinweise. Will man nämlich über Architektur und Feminismus reden, dann spielt noch sehr viel mehr eine Rolle als die Geschlechterverteilung bei der Besetzung von Führungsposten. Man könnte über andere, kooperative Formen der Arbeit nachdenken oder über Ansätze, öffentliche wie private Räume aus weiblicher Perspektive zu analysen und zu planen – unabhängig von der geschlechtlichen Identität der Entwerfenden. Kurz: Es geht um ein gesellschaftliches Umdenken. Hier einige aktuelle Beispiele, wie heute über Architektur und Feminismus gesprochen werden kann.
BDA-Denklabor – #20 Frauen in der Architektur
Bei diesem Podcast liegt der Fokus auf dem Berufsbild von Architektinnen und dem Alltag von Frauen in einem männlich dominierten Arbeitsumfeld: Welche Formen von Diskriminierung bestehen am Arbeitsplatz, welche sind nur ein Vorurteil? Wo gibt es einen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Form des Arbeitens, was kann man verbessern? Derartige Fragen aus der Praxis diskutiert Elina Potratz mit Margit Sichrovsky (LXSY Architekten, Berlin) und Karin Hartmann, Architektin und Autorin des im nächsten Frühjahr erscheinenden Buchs „Schwarzer Rolli, Hornbrille“.
www.bda-bund.de/denklabor/
Let's Talk Landscape – Folge 26: Feminismus in der Architektur
Die Situation von Frauen in der Branche thematisiert auch diese Sendung, jedoch aus Sicht von praktizierenden Landschaftsarchitektinnen. Lioba Lissner, Vanessa Markus, Luisa Balz und Heidrun Fehr vom Büro hochC (Berlin) sprechen über Gleichberechtigung und die Wahrnehmung davon im Berufsalltag.
www.hochc.de/podcast/let-s-talk-lansdscape-26-feministmus-in-der-architektur
F_PODCAST – intersectional spaces in practice
Das Berliner Kollektiv fem_arc hat eine ganze Podcast-Serie zusammengestellt, die sich alle um das Thema Gerechtigkeit im Raum drehen. Mit Künstlerinnen, Architektinnen und anderen kritisch Denkenden geht es in teils experimentell aufgemachten Gesprächen darüber, wie Städte und der öffentliche Raum für Frauen und Nichtmänner organisiert sind. Wo drohen Gefahren? Welche Hindernisse gibt es? Wo fehlt öffentliche Infrastruktur? Der Podcast ist eine Art gehörte Kartografie der Stadt aus weiblicher Perspektive.
https://f-podcast.podigee.io
Dérive Radio – Frauen bauen Stadt
In seiner ersten Podcast-Folge nimmt das Stadtmagazin Dérive ein Korrektiv der Architekturgeschichte vor und gibt ihren weiblichen Protagonistinnen mehr Präsenz. In der Sendung stellen Sabina Riß und Sabine Pollak Architektinnen aus dem Wien der letzten hundert Jahre, ihre Bauten und ihre Ideen vor.
https://derive.at/radio/frauen-bauen-stadt/
Text und Auswahl: Sophie Jung