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04.05.2021

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Women in Architecture 2021

Vier Fragen zum Festival an Elke Duda


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Vom 1. Juni bis 1. Juli findet in Berlin und auch im Netz mit „Women in Architecture“ das erste Festival zum Thema Frauen in der Architektur statt. BauNetz sprach mit der Koordinatorin Elke Duda über die Intention der Veranstaltung.

Frau Duda, das Festival steht unter dem Motto
„Baustelle Gleichstellung“. Wie schätzen Sie die Lage ein, sind wir noch bei den Fundamenten oder haben wir es schon in die Ausbauphase geschafft?
Elke Duda: Auf alle Fälle haben die WIA-Akteur*innen in den letzten Monaten, seit der ersten Idee zu diesem Festival, ein gutes Stück weitergebaut. Tatsächlich haben Frauen wie Emilie Winkelmann, Lucie Hillebrand und Marlene Moeschke-Poelzig vor über 100 Jahren die Fundamente gelegt. In den 1970ern und 80ern waren viele bekannte Planerinnen über die Vereinigung FOPA (Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen) oder im Rahmen der Aktionen während der IBA 87 dabei, den Keller zu bauen, dann aber gab es leider einen sehr langen Baustopp. Jetzt geht es also darum, über das Festival effizienter und wirkungsvoller eine tragfähige und transparente Struktur für mehr Gleichstellung, Chancengleichheit und Diversität in der Baukultur zu entwickeln.

Mit dem groß angelegten Festival haben das Netzwerk von Planerinnen n-ails e.V. und die Architektenkammer Berlin über 30 Organisationen zusammengebracht. Denken Sie das Knüpfen von Kontakten wird ein integraler Bestandteil der Veranstaltungen sein?
Das war natürlich Anlass und Ziel des WIA Berlin Festivals. Das Berliner Planerinnennetzwerk n-ails e.V. wollte die wichtigsten Player der Baukultur zusammenbringen, Verbindungen herstellen und auf die aktuelle Situation von Frauen in der Architektur aufmerksam machen. Dass die Architektenkammer Berlin als Kooperationspartnerin eingestiegen ist und wir Senatsbaudirektorin Regula Lüscher als Schirmfrau gewinnen konnten, gab der Idee einen enormen Schub und hat viele bewegt sich anzuschließen. Einen breiten Dialog führen, in den eigenen Reihen und mit anderen, ist extrem wichtig, da der Erfolg bei diesen Themen stark davon abhängt, dass der Wille zu einer anderen Arbeits- und Baukultur von vielen gleichzeitig verfolgt wird. Mit den Treffen der Vorbereitungsphase sind erste Verbindungen schon geknüpft, der Austausch hat begonnen. Jetzt hoffen wir, dass wir den Diskurs, trotz der Einschränkungen durch Corona, in die Breite tragen können.

In Hinblick auf die vielen geplanten Ausstellungen, Dialoge, Führungen und Vorträge: Was würden Sie uns besonders ans Herz legen?

Es gibt über 60 tolle und sehr unterschiedliche Veranstaltungen, sodass ich davon ausgehe, dass für alle Interessen etwas dabei ist. Es gibt vier Orte, die während des ganzen WIA Festivals bespielt werden: die Ausstellungen „[Frau] Architekt*in“ und „Queens of Structure“ der TU Berlin/Architektenkammer Berlin, der von n-ails konzipierte vierwöchige Ausstellungs- und Dialograum „Berlin. Die Stadt und ihre Planerinnen“ im Metropolenhaus, der BDA Berlin hat eine Werkschau seiner Mitfrauen auf die Beine gestellt und die Frauen des bdla Berlin veranstalten „24h Women in Landscape Architecture“. Die meisten Veranstaltungen sind hybrid geplant und werden, je nach Corona-Lage, live oder/und online stattfinden.

Bei der Finissage am 1. Juli soll ein Manifest darüber verfasst werden, wie es weitergehen kann. Welche langfristigen Auswirkungen des Programms wünschen Sie sich?

Dass innerhalb des Berufstandes, der Berufsvertretungen und Baukulturgemeinschaft Strukturen geschaffen werden, die es allen ermöglichen, sich beruflich uneingeschränkt zu entwickeln, ohne Vorurteile und strukturelle Benachteiligungen. Frauen dürfen nicht länger die Ausnahme in der Geschäftsführung, an Planungstischen, auf Podien oder in Entscheidungsgremien sein. Dass die vielen Studentinnen auch da ankommen, wo sie hinwollen. Eine paritätische Baukultur und der Umbau des Berufsbildes sind auf der Baustelle Gleichstellung die Aufgaben der nächsten Jahre. Ich hoffe, dass es in zehn Jahren kein WIA Festival mehr braucht.

Termin:
Women in Architecture Berlin 2021, 1. Juni bis 1. Juli 2021

Die Fragen stellte Ida Rewicki.


Zum Thema:

Alle Informationen zum Festival und das komplette Programm: wia-berlin.de


 
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Als Mitglied des Planerinnen-Netzwerkes n-ails e.V. koordiniert Elke Duda das Festival WIA Berlin 2021.

Als Mitglied des Planerinnen-Netzwerkes n-ails e.V. koordiniert Elke Duda das Festival WIA Berlin 2021.


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