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28.05.2015
Farbeimer statt Fineliner
Verwaltungsgebäude in Franken
Black Box mit Lochkarten-Optik: Im mittelfränkischen Heroldsberg haben mvmarchitekt + starkearchitektur aus Köln den Verwaltungssitz der Firma Schwan-STABILO erweitert. Nach außen hin ein schwarzer Würfel, knallt der Innenraum in den Farben der Stiftpalette – ein klassischer Fall von Markenarchitektur.
2008 hatten die Kölner Architekten den Wettbewerb um die gebaute Visitenkarte für das Schreibwarenunternehmen, dessen Ursprünge auf das Jahr 1855 zurückgehen, gewonnen. Ihr Neubau ergänzt den Hauptsitz, einen dreiflügeligen Verwaltungsbau aus den frühen 1990er Jahren, an der Ostseite des Areals und schafft so einen neuen Vorplatz.
Auf einer Bruttogeschossfläche von 4.800 Quadratmetern beherbergt der STABILO CUBE einen Showroom, einen Shop sowie ein Bistro in der Erdgeschosszone, Rechenzentrum und Konferenzbereich im Innern lassen sich an der geschlossenen bzw. großzügig verglasten Fassade des ersten Obergeschosses ablesen. Nach oben hin ist das Gebäudevolumen mit kleineren, gleich großen Fensteröffnungen ausgestattet, die an ausgestanzte Codes in einer Lochkarte erinnern.
Nach außen hin gibt sich der Baukörper als schlichter Kubus, im Innenraum haben sich die Architekten hingegen besonders farblich nicht zurückgehalten – hier kam statt präzisem Fineliner, eher der Farbeimer zum Einsatz: Knallorange Treppen führen durch den neongrünen Atriumbereich, daran angelagert befinden sich auf jedem Geschoss offene Galerien, deren Bodenbeläge schlumpfblau bis zitronengelb gefärbt sind, sie dienen als Kommunikationsflächen. Wer eine Pause von der visuellen Reizung braucht, kann sich davon auf dem großzügigen Vorplatz mit Blick auf den schwarzen Würfel erholen. (lr)
Fotos: Paul Ott
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