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17.06.2021

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Knick um die Kirche

Verwaltungsbau von Peter Bastian Architekten in Münster


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Münster in Westfalen ist als Stadt bekannt, in der an jeder Ecke eine katholische Kirche steht. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs und den dadurch ausgelösten Migrationen steht auch an manch einer Ecke ein evangelisches Kirchengebäude. Beispielsweise die Kirche zum Evangelisten Lukas nach Entwürfen des Trierer Architekten Heinrich Otto Vogel. Sie ist so ein evangelisch-lutherischer Nachkriegskirchenbau, der mit seinem charakteristisch gedrungenen Turm und den romanischen Elementen mittlerweile als Denkmal eingetragen ist. Unmittelbar neben der Lukaskirche sitzt neuerdings der erst 2020 gegründete Verband der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg in einem Verwaltungsbau von Peter Bastian Architekten (Münster). Diese hatten 2017 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen.
 
Das Münsteraner Büro hat bereits mehrfach an prominenten Orten der Stadt gebaut, etwa ein Geschäftshaus am Roggenmarkt oder ein Bürohaus am Hafen. Auch der aktuelle Verwaltungsbau für 90 Mitarbeiter zeichnet sich durch seine am Kontext orientierte, detailgenaue Art aus: Ein dreigeschossiger Flachbau macht einen Knick um die Kirche samt einer großen Kastanie und greift dabei die Straßenfluchten auf. Durch seine Pfosten-Riegel-Fassade aus Aluminium und Holz sind die Seiten des Baus verglast. Lediglich die Etagendecken werden durch dünne Sichtbetonleisten markiert, die sich an der äußeren Knickstelle zu Vordächern ausweiten. Die gut 17 Meter breiten Stirnseiten wurden mit Schildwänden aus rotem Backstein verkleidet. Hinter diesen massiven Wänden in Richtung der vielbefahrenen Verkehrsachsen des Coesfelder Kreuzes liegen die Fluchtwege und fungieren als zusätzliche Lärmdämmung. Die Schildwände, deren Ziegel den Klinker der denkmalgeschützten Kirche aufgreifen, umfassen auch die seitlichen Ränder der sonst verglasten Längsseiten.

Oberirdisch setzten die Architekten 3.100 Quadratmeter Bruttogrundfläche um, hinzu kommen 320 Quadratmeter Keller. Mittig zieht sich ein Flur längs durch die beiden Rechtecke, die Peter Bastian Architekten zu dem geknickten Neubau verschränken. Auf beiden Seiten des Flurs reihen sich die Büroräume aneinander. Am Knickpunkt entsteht je Etage ein offener Teamraum, zu dem auch jeweils die Freitreppe führt. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Versammlungs- und Konferenzraum mit Blick auf die Lukaskirche. Für den Verwaltungsbau gab es eine Anerkennung im Rahmen des BDA-Architekturpreis Münster/Münsterland. (sj)

Fotos: Roland Borgmann


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Klaus Schäfer | 25.06.2021 19:00 Uhr

Zwischenstadt

Würfelhusten im Würfelhusten-Land. Die schönste Adresse ist doch immer einfach über'n Parkplatz.

2

...... ........... | 19.06.2021 18:27 Uhr

Das ist -

- beste Kleihuesschule

1

peter | 17.06.2021 16:37 Uhr

daumen hoch

irgendwie total einfach, total 60er - aber besonders von außen einfach total gut! die durchgehenden fensterformate, die filigranen vordächer - klasse!

das treppenhaus hat etwas unter der geometrie und der tiefe der abhangdecken gelitten, der dreibundflur ist standard, aber sei's drum.

 
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