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27.11.2017
Inspiration Siebzigerjahre
Verwaltungsbau von Jagsch Architekten in Kaiserslautern
In Kaiserslautern wurde vor kurzem das neue Haus für den Kundenservice der Stadtbildpflege eröffnet. Da stellt sich zuerst einmal die Frage: Was ist die Stadtbildpflege? Hat das was mit Denkmalschutz zu tun? Oder mit konservativ orientiertem Städtebau? Weit gefehlt, die Antwort ist geradezu ernüchternd: Die Stadtbildpflege kümmert sich um Müllabfuhr, Straßenreinigung und den Unterhalt der Grünflächen in Kaiserslautern.
Der Kundenservice ist dementsprechend auf einem Betriebsgelände am Stadtrand angesiedelt, als Erweiterung eines Bestandsbaus aus den Siebzigerjahren. Damals wurde mit Waschbetonplatten und Narzissengelb gearbeitet. An der Fassade des Neubaus setzten Jagsch Architekten (Kaiserslautern) nun auf schwarze Platten aus Faserzement und einen Farbverlauf von Orange über Narzisse zu strahlendem Gelb. Die Architekten suchten also die formale Auseinandersetzung mit dem Bestand, so simpel und unscheinbar dieser auch auf den ersten Blick wirken mag. Doch das Ergebnis überzeugt und ist der Aufgabe angemessen.
Das Haus markiert den Eingang zum weitläufigen Areal der Stadtbildpflege. Es hat einen gewissen repräsentativen Anspruch und soll auf Kunden einladend wirken. Dass dies gelingt, beweist nicht zuletzt ein Blick in das Innere des eingeschossigen und einhüftigen Hauses, das denkbar einfach strukturiert ist. Ein Empfang mit Wartebereich, ein breiter Flur und eine Reihe von Büros – sehr viel mehr benötigte man nicht. Doch durch helles Holz und reichlich Glasflächen schufen die Architekten ein freundliches Ambiente, das man in dieser Form in einem Gewerbegebiet nicht unbedingt erwartet. (gh)
Fotos: Gürel Sahin
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