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14.09.2017
Rostrot ist Trumpf
Vertriebszentrum von Barkow Leibinger in Chicago
Der „Rust Belt als älteste und größte Industrieregion der USA trifft auf computergesteuerte High-Tech-Produktion“, sagen Barkow Leibinger (Berlin) und bauen ein Vertriebszentrum für einen deutschen Maschinenbauer in Chicago, das sich fast ganz in rostrot-gewellten Cortenstahl hüllt. Nachdem die Architekten in diesem Jahr bereits eine Erweiterung der Montagehalle im sächsischen Neukirch einweihen konnten sowie im Jahr zuvor den polnischen Hauptsitz der Firma Trumpf, soll der Neubau einer „Industrie-4.0-Demonstrationsfabrik“ nun deren Umsatz in den USA ankurbeln.
„Weder ein Produktions- noch ein Ausstellungsgebäude“ soll die sogenannte smart factory sein, sondern beides gleichzeitig. An innovations-optimistischen Begriffen wird jedenfalls in der Beschreibung nicht gespart. Dabei ist das Konzept eigentlich relativ simpel: Auf der grünen Wiese mit Blick auf den künstlichen See stehen sich zwei Volumen mit annähernd quadratischen Grundrissen gegenüber. Dort, wo sie sich treffen, befindet sich der Eingang bzw. auf der anderen Seite die Terrasse. Gestalterisch zusammengehalten wird das Gebäude durch ein großes Pultdach und durch die Materialität: Cortenstahl, Glas und dunkles Holz, jeweils vertikal gegliedert. Das kleinere Volumen umschließt einen Innenhof, denn hier sind die Büros lokalisiert. Im größeren Volumen wird die Arbeit von Trumpf in einer Halle mit Galerie inszeniert.
5.700 Quadratmeter, direkt an der Interstate 90 nahe dem internationalen Flughafen Chicago O’Hare – keine Frage, hier ist wieder ein hochwertiges Beispiel der Rubrik „Bauen im Gewerbepark“ entstanden. Trotz der vagen rostroten Farbreferenz bleibt das Gebäude aber eine Hülle für hineingestellte Maschinen im Kontext beliebiger Durchgangsorte. Das Prinzip ist einfach: Was gut aussieht, verkauft sich. (dd)
Fotos: Steve Hall / Hall + Merrick Photographers, Simon Menges
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