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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Verleihung_des_-Architektur-Internet-Preis_2001-_in_Berlin_10545.html

08.02.2002

Metro-Pole

Verleihung des „Architektur-Internet-Preis 2001“ in Berlin


Am 8. Februar 2002 wurde in Berlin der vom BauNetz ins Leben gerufene Architektur-Internet-Preis 2001 verliehen. Der Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Thema „Metro-Pole – Netze der Unterwelt“.
Aufgabe war es, im Berliner Untergrund vorgefundene „tote Tunnel“ der U-Bahn, die weit verstreut über das Stadtgebiet liegen, zu einem vernetzten Nutzungskonzept zusammen zu fassen und dieses Konzept exemplarisch architektonisch zu vertiefen.

  • Mit dem ersten Preis (10.000 Mark) wurden Franziska Häußler und Kilian Enders aus Berlin für ihre Arbeit „Wett.net” ausgezeichnet. Sie schlagen ein System unterirdischer Sportstätten vor, die über ein Internet-basiertes Wettsystem miteinander verbunden sind. In den ungenutzten Tunneln sollen sportliche Wettkämpfe in populären Disziplinen angeboten werden. Die Wettkämpfe werden über das Internet live in die anderen Tunnel übertragen, wodurch Wetten auf den Ausgang der Kämpfe ermöglicht werden. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der „originellen und selbstironischen Ausarbeitung“ der Arbeit, die durch Witz und ihre professionelle grafische Umsetzung überzeuge. Die Nutzungsidee sei „nicht frei von Ironie“, die Ausarbeitung erfolge „kurzweilig, spielerisch und humorvoll“.


  • 2. Preis: „Troglodyten!” von Romy Werner und Nils Meier. Die Verfasser beantworten die Frage nach der Nutzung der toten Tunnel damit, dass es bereits eine Nutzung gebe: Sie postulieren, dass in der Unterwelt der Berliner U-Bahn-Tunnel eine von Fabelwesen, so genannten „Troglodyten”, bewohnte Parallelwelt existiere.


  • 3. Preis: „ blindlinX” von Sabine Holzweber und Ioannis Tzanakis.
    Das aktive Berliner U-Bahn-Netz wird hier verwoben mit dem System der toten Tunnel. Die Arbeit postuliert ein Szenario aus echten und virtuellen Tunneln, in dem die Fahrgäste der U-Bahn an bestimmten Stellen „blitzartig” fotografiert werden; diese Bilder werden dann ins Internet eingestellt. Wer sich nun auf diesen Bildern erkennt, kann Freikarten abrufen für Veranstaltungen, die in den toten Tunneln angeboten werden.


  • 4. Preis: „ Supernova Underground” von Stefan Paulisch und Christopher Franke. Die im Stil eines Werbetrailers der fiktiven Sonnenstudio-Kette „Supernova Underground” abgefasste Arbeit erzählt lakonisch von der Geschäftsidee, in den ungenutzten Tunneln unterirdische Solarien mit angeschlossenen Cafés anzubieten.

Auslober des Architektur-Internet-Preis 2001 sind BauNetz, bausolution und ZDF.online.
Anlässlich der Preisverleihung referierten Meinhard von Gerkan (gmp, Hamburg), Tobias Walisser (UN Studio, van Berkel & Bos, Amsterdam), netzwerk architekten (Darmstadt) und Dietmar Arnold (Berliner Unterwelten) zum Thema „Netze der Stadt – Architektur und Stadttechnik“.

Alle Wettbewerbsbeiträge und die Begründung der Jury sind ab sofort unter der Internetadresse www.BauNetz.de/aip abrufbar.

Nebenstehende Abbildung: „Wett.net”


Zu den Baunetz Architekt*innen:

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
netzwerkarchitekten


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