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15.01.2024

Symbol der europäischen Idee

Verlagshochhaus von Eike Becker_Architekten in Frankfurt am Main


Die Medienbranche ist in Aufbruchsstimmung, davon zeugen nicht zuletzt mehrere in den letzten Jahren fertiggestellte Verlagsneubauten. In Berlin planten OMA einen Campusbau für die Axel Springer Gruppe, E2A ein Haus für die taz. Und in Frankfurt am Main entwarfen Eike Becker_Architekten (Berlin) den neuen Sitz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Im Herbst 2022 zogen die etwa 900 Mitarbeitenden der F.A.Z. und ihrer Beteiligungsgesellschaften in den F.A.Z. Tower, der unweit der bisherigen Adresse des Medienhauses im Europaviertel steht. Hier ist nun das gesamte Unternehmen an einem Standort vereint. Zuvor waren die verschiedenen Bereiche auf drei separate Bauten verteilt. 

Weithin sichtbar ragt der 66 Meter hohe Bau aus dem Zentrum des Viertels empor und bildet mit dem gegenüberliegenden, gleich hohen Wohnturm Praedium von D J H Architekten eine Art Tor. An dieser Stelle wird die Europaallee, die den Stadtteil dominiert und dafür durchaus kritisch gesehen wird, in einen Tunnel geführt, um dem darüberliegenden Europagarten Platz zu machen. Direkt neben dem Neubau der F.A.Z. entsteht derzeit der Timber Pioneer, ein Bürokomplex mit acht Etagen in Holzhybridbauweise, der ebenso von Eike Becker_Architekten entworfen wurde. 
 
Beckers Idee, das geplante Volumen auf zwei versetzte Scheiben mit Auskragungen zu verteilen, um so „leistungsfähige und flexible Grundrisse“ zu erhalten, überzeugte 2017 die Jury im Gutachterverfahren der Stadt Frankfurt. Die Form, die im Grundriss einem H ähnelt, ermöglichte im Vergleich zu einem kompakten Volumen bei gleicher Bruttogrundfläche von 29.000 Quadratmetern mehr Fensterflächen. Durch die leichte Drehung der beiden Scheiben im neunten Obergeschoss entstanden zudem Dachterrassen. Die versetzten, nach Westen und Osten ausgerichteten Gebäudeteile sollen laut Eike Becker die europäische Idee symbolisieren; die vollverglaste Fassade mit feinen Lisenen stehe für Transparenz und Offenheit.

Betritt man den Turm über den zentralen Eingang von Osten her, gelangt man in das großzügige Foyer, von dem aus man in die Kantine und über eine Freitreppe in die erste Etage mit Konferenzräumen und einem Veranstaltungssaal für 200 Personen gelangt. Darüber befinden sich die als Open Space konzipierten Büros für den Verlag und die größtenteils als Einzelzellen angelegten Büros der Redaktionen. Erreichen lassen sich die einzelnen Etagen über einen zentralen Erschließungskern, der die beiden Scheiben miteinander verbindet und von offenen Teeküchen flankiert wird.

Text: Martina Metzner
Fotos: Jens Willebrand, Sven Hasselbach


Zum Thema:

Mehr zu Glasfassaden bei Baunetz Wissen.


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