Schon seit Jahrzehnten befindet sich der Mittelbayerische Verlag aus Regensburg in der Kumpfmühler Straße nahe dem Bahnhof. Mit der Verlagerung der Druckerei an den Stadtrand wurde 2010 der Weg frei für einen neuen Hauptsitz in der Nähe des alten Standorts. Entworfen haben diesen Steidle Architekten aus München.
Das Verlagshaus liegt am Übergang zur Innenstadt und wurde daher von den Architekten als kompakter Block konzipiert. Dieser knüpft in seiner Maßstäblichkeit an die historische Stadtstruktur an – die überhöhte Ecke und die sich verjüngende Fassade sollen an alte Vorbilder erinnern. Angesichts der großen Gebäudetiefe sorgt außerdem ein Innenhof für zusätzliches Tageslicht.
Der Mittelpunkt des Gebäudes ist der sogenannte „Newsroom“, in dem die Fäden der Verlagsarbeit zusammenlaufen. Dieser zeichnet sich mit seiner doppelgeschossigen Höhe auf der Fassade ab, die dank nachtgrün lasierter Keramikplatten geheimnisvoll schimmert. Ein weiteres wichtiges Element des Hauses ist ein mehrgeschossiger Treppenweg, um die Kommunikation unter den 350 Mitarbeitern anzuregen.
An zwei Seiten verfügt das Erdgeschoss über Arkaden, die sich aufgrund der Topographie des Geländes auf Seiten der Gleise zu einer Art Stadtbalkon entwickeln. Überhaupt ist die Wirkung des Gebäudes geprägt von Übergängen und Modulationen. Mit jeder Etage werden Fenster und Fassade flächenbündiger, so dass sich das Haus langsam zu entmaterialisieren scheint. (sb)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
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a_C | 13.05.2015 12:42 UhrSehr gelungen!
Sehr schönes Gebäude - da kann ich mich dem vorangegangenen Kommentar nur anschließen. Von der Kubatur und dessen Wirkung im städtebaulichen Gefüge bis zu einzelnen Details wirklich toll.
Da kann man nur hoffen, dass dieses moderne Gebäude dem Medium Zeitung bzw. der Mittelbayerischen Zeitung im Überlebenskampf hilft, und es nicht in ein paar Jahren einen neuen Mieter übernehmen muss...