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14.08.2015

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Optische Täuschung

Verkehrsleitzentrale in Utrecht


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In den Niederlanden hat die Wahl des Tragwerks als Ausgangspunkt für den Architekturentwurf Tradition. So ist beispielsweise die Unibibliothek in Delft von Mecanoo konstruktiv um einen zentralen Spitzturm konzipiert, der neben dem geneigten Grasdach als Erkennungszeichen fungiert. Bei Infrastrukturbauten spielt die Ingenieurskunst ohnehin meist die tragende Rolle. Deshalb lag für das Rotterdamer Büro de Jong Gortemaker Algra nahe, ihre Verkehrsleitzentrale in Utrecht als sichtbare Stahlkonstruktion auszuführen.

De Jong Gortemaker Algra sind Architeken und Ingenieure. Sie verzichteten auf spektakuläre konstruktive Gesten, denn auch wenn Infrastruktur in den Niederlanden expressiv gestaltet sein kann, steht die Funktionalität an erster Stelle. In diesem Fall geht es um den reibungslosen Ablauf des Eisenbahnverkehrs, für den in dem 4.500 Quadratmeter großen Gebäude 100 Mitarbeiter zuständig sind. Der Kontrollraum auf 1.000 Quadratmetern umfasst zwei Geschosse und bietet durch die Glasfassade einen weiten Blick auf Gleise und Umgebung. Die Technikzentrale ist im Geschoss darunter angeordnet, sodass eine unabhängige Wartung der technischen Anlagen möglich ist und die Hitzeentwicklung von den Arbeitsplätzen fernbleibt.

Die Materialverwendung orientiert sich an der umgebenden Bahnanlage, denn das Gebäude befindet sich im „dynamischen Herzen der Bahndienstaktivitäten von ProRail“. Horizontale Corten-Stahl-Elemente bestimmen das äußere Erscheinungsbild. Die Architekten wollen die „Dynamik des Bahnverkehrs“ zum Ausdruck bringen. Die Form der Lamellen wurde dynamisch an der Himmelsrichtung orientiert. Im Süden haben Verschattungselemente also ein breites und stark geneigtes Profil, um vor der Sommersonne zu schützen. Gen Norden geht das Profil in eine enge und fast horizontale Form über. Dreifach-Verglasung und Solarmodule auf dem Dach runden das Energiekonzept ab.

Vorbeifahrende Reisende werden das Gebäude als Teil der Bahnanlagen wahrnehmen. Angeblich erzeugen die Corten-Lamellen die optische Täuschung, das Gebäude selbst sei in Bewegung. (dd)

Fotos: Christian Richters


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