Die Erweiterung des Finanzamts Oranienburg ist eine Bauaufgabe in historisch besonders schwieriger Umgebung. Denn seinen Sitz hat das Finanzamt im sogenannten T-Gebäude direkt neben der Gedenkstätte Sachsenhausen, in dem während der Zeit des Nationalsozialismus die zentrale Verwaltung- und Führungsbehörde aller Lager untergebracht war. Das Vergabeverfahren in Mehrfachbeauftragung konnte nun die Arbeitsgemeinschaft De Zwarte Hond (Köln/Rotterdam) und Wiewiorra Hopp Schwark Architekten (Berlin) für sich entscheiden.

Ausgangspunkt des Entwurfs war neben der historischen Umgebung die überaus pragmatische heutige Nutzung des Gebäudes als Amt, Stiftungssitz und Erinnerungsort. „Im Kontext von KZ und zur KZ-Leitung, im Kontext von Opfern und Tätern einen notwendigen Verwaltungs-Erweiterungsbau zu positionieren, bedarf eher des Fragens, als der weiterreichenden Deutung des Ortes und Raumes“, so die Architekten. Umgesetzt wurde dieser Ansatz in einem segmentierten Baukörper, der sich nicht einfach in die Umgebung einpasst und trotzdem mit seiner Fragilität und niedrigen Höhe nicht dominiert. Keine große Geste solle so erzeugt werden, sondern „eine selbstverständliche Zugänglichkeit“.

Weitere Teilnehmer des Verfahrens waren Anderhalten Architekten (Berlin), Elz Architekten (Potsdam), Reimar Herbst Architekten (Berlin) und Winking Froh Architekten (Berlin). Die Ergbnisse werden im Sommer in einer Ausstellung zu sehen sein, deren Termin allerdings noch nicht feststeht.

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