Am 23. September 2003 wurde in Leipzig das Ergebnis des eingeladenen Gutachterverfahrens für ein Austellungsgebäude auf dem zukünftigen Olympiagelände bekannt gegeben. Das Preisgericht unter Vorsitz von Volkwin Marg (Hamburg) vergab folgende Preise:
- 1. Preis: Barkow Leibinger Architekten (Berlin)
- 2. Preis: Gewers, Kühn & Kühn (Berlin)
Zwei gleichrangige dritte Preise gingen an:
- Schulz & Schulz (Leipzig)
- Daniel Libeskind (New York/Bern)
Unter andern eingeladenen Büros waren BRT (Hamburg), Herzog & Partner (München), Peter Kulka (Köln/Dresden), Renzo Piano (Genua) und Sauerbruch Hutton (Berlin/London).
Das Ausstellungsgebäude auf dem Gelände des zentral gelegenen Olympiaparks soll, laut Auslobung, bis 2005 realisiert werden. Das Finanzierungskonzept ist jedoch noch nicht gesichert.
Gefordert war ein markantes Bauwerk, das flexibel auf unterschiedliche Ausstellungskonzepte reagieren kann. So soll das Haus außer als Dokumentationszentrum der deutschen Olympiabewerbung auch als Medienzentrum für die Fußball-WM 2006 und anschließend als Sportmuseum genutzt werden.
Dem prämierten Entwurf attestierte das Preisgericht eine gelungene städtebauliche Einbindung und spannungsvolle Raumsituationen im Inneren. Die Architekten sehen einen dynamischen Baukörper vor, der „Funktionalität und Symbolhaftigkeit“ vereinen soll. Durch seine Höhe und seinen Standort eröffnet das Gebäude Ausblicke über das gesamte Gelände. Typologisch reagiert der Pavillon auf die bestehende und geplante Architektur der umgebenden Sportstätten. Da der Masterplan runde und ovale Arenen vorsieht, die sich skulptural aus der Parklandschaft herausformen, funktioniert der Entwurf als ein weiterer „Satellit“ dieses Systems.
Im Erdgeschoss des Hauses sind Lobby, Servicebereiche, ein Shop und ein Café vorgesehen, die Geschosse zwei und drei beherbergen 1.200 Quadratmeter flexibel aufteilbare Ausstellungsfläche. Auf den Ebenen fünf und sechs befinden sich die Räume für die Verwaltung des Sportmuseums und der Leipziger Sportvereine. Darüber befindet sich eine Aussichtsplatform, deren Belag dem einer Laufbahn nachempfunden ist.
Die Geschossdecken liegen an den Außenrändern auf einem unregelmäßigen, dreieckigen Stahlrahmenwerk auf. Im Inneren tragen drei Stahlstützen einen Ringträger, der die übrigen Lasten der darüber liegenden Bürogeschosse aufnimmt.
Die „weiche“, sich bereits bei leichtem Wind bewegende Außenhülle wird von Stahlseilen gehalten, zwischen denen horizontale Bänder aus hochfestem Textil verlaufen. Sie dient nicht nur als Sonnen- und Wetterschutz, sondern soll gleichzeitig als Projektionsfläche für wechselnde natürliche Lichtstimmungen bei Tag und Kunstlichtinstallationen bei Nacht dienen.