- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
21.09.2020
Mannheimer Ort für Architektur
Verein für Baukultur gegründet
Der Mannheimer Ort für Architektur MOFA hat noch keinen eigenen Ort. Die kürzlich gegründete Initiative für Baukultur sucht derzeit noch eine Wirkungsstätte. Derweil werden verschiedene Orte in der Stadt am Neckar bespielt. Das passt zum Ziel des Vereins: Gemeinsam mit der Bevölkerung vergessene architektonische Qualitäten zu entdecken und weiter zu entwickeln. Zum Auftakt lädt MOFA am Donnerstag, 24. September 2020 in Frei Ottos Multihalle. BauNetz stellt vorab drei Fragen an die frisch gewählten Vorsitzenden Cansu Aslan und Dennis Ewert.
Wer ist MOFA und was wollen Sie erreichen?
Dennis Ewert: MOFA ist Mannheims Ort für Architektur: Wir sind neu, gemeinnützig, brennen für Architektur und sind hochmotiviert, die Bau- und Wohnkultur unserer Stadt kritisch zu diskutieren und schwungvoll voranzubringen. Unser Credo ist „Architektur für alle!“. Wir setzen uns für eine heterogene, kommunikative Baukultur in Mannheim ein, die allen Menschen zugänglich ist. Alle, die sich für Architektur und Stadtentwicklung interessieren und sich dafür engagieren möchten, sind in unserer Initiative herzlich willkommen.
Cansu Aslan: Mit Ausstellungen, Diskussionen, Filmvorführungen oder Workshops wollen wir das Bewusstsein über die Bedeutung unserer gebauten Umwelt stärken – über Fragen des Bauens und Wohnens hinaus. Für uns ist Baukultur ein zentraler Schlüssel, um gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen, eben für alle Menschen. Baukultur ist eine Investition in eine bessere Zukunft.
Weshalb braucht es in Mannheim einen Ort für Architektur?
Aslan: Anders als in anderen Städten gibt es in Mannheim keine Architekturfakultät, die immer mal wieder Impulse in die Stadt sendet. Allerdings gibt es hier und in der Region großartige Initiativen, Büros, Institutionen und eine sehr plurale Stadtgesellschaft. MOFA will diesen eine Plattform bieten und die Zusammenarbeit verschiedenster Akteure und Disziplinen ermöglichen.
Ewert: MOFA will aber auch einfach ein Ort sein, an dem man sich kennenlernt, eine anregende Zeit verbringt und gemeinsam über Ideen nachsinnt. Durch eine vertrauensvolle Begegnung abseits von Hierarchien soll ein gesellschaftlicher Prozess angestoßen werden, der auf einer breiten Verständigung über qualitative Werte und Ziele beruht. Grundsätzlich wollen wir keinen akademischen, sondern vielmehr einen barrierefreien, offenen Austausch pflegen.
Leerstand in der Innenstadt, Gentrifizierung der Neckarstadt-West, geplanter Abriss des Collini Center – Themen gibt es jede Menge in der Quadratestadt. Welche Anliegen haben Sie auf den Plan gerufen, wofür brennen Sie besonders?
Ewert: In Mannheim bewegt sich zurzeit sehr viel. Genau darüber wollen wir diskutieren, ohne bereits kurz nach Vereinsgründung starre, spezifische Themen vorzugeben! Wir finden, Mannheim braucht dringend mehr öffentliche Architekturdebatten – Debatten, die über Wettbewerbsveröffentlichungen in regionalen Zeitungen hinausgeht. Wie kommen wir zu mehr bezahlbarem, aber auch qualitativem, nutzerorientiertem, menschenfreundlichem Wohn- und Lebensraum in Mannheim? Welche alternativen Nutzungsmöglichkeiten gibt es für die vielen innerstädtischen Baulücken? Wie finden wir zu einer nachhaltigen Bauweise? Wie können wir besser mit der knappen Ressource Boden und Raum umgehen, die aufgrund der Niedrigzinspolitik unter enormen Druck geraten ist? Wie realisieren wir die Mobilitätswende?
Die Fragen stellte Kathrin Schömer.
Auftaktveranstaltung: Donnerstag, 24. September 2020, 19 Uhr
Ort: Multihalle, Herzogenriedpark, 68169 Mannheim
Die schriftliche Anmeldung mit Name und Adresse ist bis heute, 21. September 2020 per Email an info@mofa-online.org erforderlich.
Zum Thema:
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren