Eine Kirche als Veranstaltungsort – das ist eigentlich kein neues Konzept. Trotzdem tut man sich in Deutschland noch immer schwer, bestimmte Nutzungen in ehemaligen Kirchen zu erlauben. In den Niederlanden hingegen geht man mutig ans Werk. Die Architekten von GROUP A aus Rotterdam setzen bei ihrem Umbau der Neuen Kirche in Zierikzee auf kräftige Farben. Ein magentafarbenes Band ziehen sie der Länge nach durch das Kirchenschiff aus dem 19. Jahrhundert. Als „roten Teppich“ legten die Architekten den Fußboden aus gegossenem Epoxidharz an. Darunter befindet sich eine Fußbodenheizung.

Kern des Entwurfs ist ein Häuschen, das durch die Rückwand des Kirchenschiffes bricht. Der Eingangsbereich soll bei Einlass offen stehen, deshalb wurden die Zwischentüren jeweils um einen Windfang ergänzt. Im Magenta-Kubus befinden sich der Eintrittskartenverkauf, auf der innenliegenden Seite die Bar sowie Küche, Lager und Toiletten. Auch eine Lüftungsanlage ist hier installiert. Eine Treppe führt auf das Dach von dem Haus im Haus. Die Höhe ermöglicht nicht nur den Überblick über die Veranstaltung sondern auch Ausblicke durch die Kirchenfenster.

Außerhalb des Bandes ist die ursprüngliche Einrichtung der Kirche erhalten. Kanzel, Bänke und Orgel gehören zur „beispielhaften Kirchenarchitektur des 19. Jahrhunderts“, so die Stiftung, in deren Besitz sich das Gebäude seit den 1970er-Jahren befindet. Neue Bühnentechnik gehört ebenfalls zum Entwurf von GROUP A Architekten. Sie hoffen, dass die 2014 eröffnete Kirche nun zukunftsfähig und bereit für eine breite Palette an Veranstaltungen ist. (dd)

Fotos: Digidaan

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