Das historische, in den 1950er Jahren grundlegend umgebaute Düsseldorfer Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee soll einem Neubau weichen. Dies hat der Stadtrat im letzten Jahr auf Grundlage eines Ideenwettbewerbs entschieden, dem jahrelange Diskussionen vorangegangen waren. Abseits von baulichen Fragen im engeren Sinn stellt nun das „Forum Opernhaus der Zukunft“ am Montag, 29. April 2024 im Forum für freies Theater FFT die Perspektiven zukünftiger Nutzer*innen in den Mittelpunkt.
Die Veranstaltung beschäftigt sich mit räumlichen und programmatischen Ansätzen für den geplanten Opernneubau und richtet den Blick auf künstlerische Spielstrategien. Unter dem Motto „Öffnung ist Programm“ werden architektonische wie inhaltliche Ausweitungen des Spielplans oder die Inklusion neuer Publikumsgruppen diskutiert.
Hauptredner des Abends ist Rainer Simon, persönlicher Referent von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin. Auch spricht die Beigeordnete für Kultur und Integration der Stadt Düsseldorf Miriam Koch (Bündnis 90/Die Grünen) über den aktuellen Stand des Neubauprojekts. Ein anschließendes Podiumsgespräch thematisiert Programmangebote, Formate und Konzepte für das Opernhaus der Zukunft. Durch den Abend führt der Moderator Hamzi Ismail.
Termin: Montag, 29. April 2024, 18.30 Uhr
Ort: Forum für freies Theater FFT, Konrad-Adenauer-Platz 1, 40210 Düsseldorf
Die Tickets für die Veranstaltung sind kostenfrei.
Zum Thema:
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Rheinischer Verein f. Denkmalpflege u. Landschaftsschutz | 26.04.2024 18:16 UhrOper der Zukunft, ohne Vergangenheit?
Keiner spricht vom Denkmalwert?
Die 1956 wieder aufgebaute Oper repräsentiert in der Operngemeinschaft mit Duisburg über 60 Jahre erfolgreiche Düsseldorfer Operngeschichte mit bedeutenden Opernaufführungen (Solisten, Chor, Bühnenbild, Orchester) und Intendanten. Die Oper zählt zu den ersten Häusern Deutschlands. Das Operngebäude wurde 1994 von der Stadt Düsseldorf unter Denkmalschutz gestellt und in die Denkmalliste eingetragen. Das Gebäude mit Zuschauerraum und Foyers ist mit der Staatsoper in Hamburg ein noch selten vorhandenes Zeugnis der Opernarchitektur der 1950er Jahre.
Mit dem Ratsbeschluss vom Juni 2023 wurde der Neubau der Oper auf dem Grundstück Heinrich-Heine-Allee und damit der Abriss des Baudenkmals Oper beschlossen.
Aktuell besteht die Gefahr, dass der Neubau der Oper in den angrenzenden Hofgarten eingreift und das Gartendenkmal beschädigt und verkleinert. Der Hofgarten ist der zentrale Park in Düsseldorf, der 1986 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Er zählt zu den gartengestalterisch wie kunsthistorisch bedeutendsten Stadtparks Deutschlands. Immer wieder wurde in der Vergangenheit der Hofgarten durch bauliche Maßnahmen verkleinert
und verändert. Zuletzt 2010 verursachte die Kö-Bogenentwicklung eine Verkleinerung des Hofgartens an dem östlichen Ufer der Landskrone von der Königsallee bis zur Einmündung der Düssel.
Alle in der AGD -"Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Bürger- und Heimatvereine"- zusammengeschlossenen Bürgervereine haben sich gegen jegliche Verkleinerung des
Hofgartens ausgesprochen. Es gibt städtebaulich geeignetere Standorte für eine Oper der Zukunft, ohne die Vernichtung eines Baudenkmals und ohne Eingriffe in das Gartendenkmal.
Reinhard Lutum
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.
Regionalverband Düsseldorf/Rhein-Kreis Neuss/Kries Mettmann