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16.05.2024

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Community Land Trusts

Veranstaltung in Berlin


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Community Land Trusts sind ein alternatives Eigentumsmodell, das darauf zielt, den Boden dauerhaft dem Markt zu entziehen und soziale Nachhaltigkeit zu fördern. Ein wesentliches Merkmal des Modells ist die Trennung von Boden und Gebäude. Der Boden ist Eigentum des Community Land Trusts (CLT), der es in Erbpacht vergibt.

Die Entscheidungsorgane des CLT sind paritätisch besetzt mit Gebäudeeigentümern, Vertreterinnen aus der Nachbarschaft sowie Fachleuten, was eine offene und lokal verankerte Verwaltung und Entwicklung der Liegenschaften garantieren soll. Neben der Unverkäuflichkeit des Bodens ist die Gemeinwohlorientierung zentral für CLTs.

Im anglo-amerikanischen Raum gibt es seit den Emanzipationsbewegungen der 1960er Jahre Community Land Trusts. 2021 wurde mit der Stadtbodenstiftung der erste CLT Deutschlands gegründet. Am morgigen Freitag, 17. Mai 2024 lädt die Stiftung in Kooperation mit dem europäischen Community-Land-Trust-Netzwerk zu einer Abendveranstaltung in Berlin.

Neben grundsätzlichen Vorträgen zum Thema werden sich vier bestehende CLTs aus Brüssel, Amsterdam, England und Wales sowie Rio de Janeiro vorstellen. Moderiert wird der Abend von Aslı Varol und Sabine Horlitz von der Stadtbodenstiftung, die 2020 im Gespräch mit BauNetz über die Ziele der Stiftung sprach.

Termin: Freitag, 17. Mai 2024, 18–22 Uhr
Ort: Refugio Berlin, Lenaustraße 3, 12047 Berlin

Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet zweisprachig auf Deutsch und Englisch statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Zum Thema:

www.stadtbodenstiftung.de


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

wieder ein anderer Architekt | 17.05.2024 14:52 Uhr

richtiger und wichtiger Ansatz

"Informelle Siedlungsformen" und die entsprechenden Eigentumsrechte sind viel komplexer und verbreiteter, als @auch ein architekt hier andeutet. Und: was er über die Interessen von Favelabewohnern in Rio oder Slumbewohner sonstwo in "Shantytowns" oder "dorfartigen Agglomerationen auf urbanem Grund" behauptet, das würde ich mir so pauschalisierend nicht anmaßen.
@noch ein Architekt bringt es da in vielen Dingen auf den Punkt:
Gerade das Stichwort der "Allmende": Das "Bündeln von Eigentumsrechten" und den
entsprechenden -Pflichten dazu hat Elinor Ostrom, erste Frau als Empfängerin des Ökonomie-Nobelpreises 2009 maßgeblich erforscht.
Infrastrukturen, Commons und Gemeingüter sind in (Bau- und Planungs-) Prozessen gerade heutztage
entscheidend und betreffen da auch eine erforderliche "Einbettung" in dividuelle oder besser:
"Dividuationen" im Kern anstrebende, als solche interagierenden Abläufe. Die Kernfrage lautet einmal mehr: Wem gehört denn nun die Stadt und: wie können Produktionsprozesse: Leben, Wohnen, Arbeiten im urbanen Raum friedlich organisiert werden, welche Perspektiven vermögen wir auch für und mit folgenden Generationen in Anbetracht von Migrationsdruck, Klimakrise und anderen zunehmenden Konflikten vermitteln? Dies zumal, da immer mehr Menschen in Städten leben, seit der großen UN-Habitat-Studie 2003 erwiesenermaßen mehr als 50% der Bewohner des Planeten.
Der "Altmeister der Stadt-Geographie" David Harvey sagt dazu:
"Die Freiheit, uns selbst und unsere Städte zu erschaffen und immer wieder neu zu erschaffen ist
meiner Ansicht nach eines der kostbarsten und dennoch am meisten vernachlässigten unserer
Menschenrechte."
Genossenschaften und ihre Neu-Formation, die Trennung von Grundstück und Bebauung ist ein aktuelleres Thema denn je.
Schönes Pfingst-Wochenende.

3

auch ein | 17.05.2024 14:01 Uhr

architekt

@2: sie haben nicht richtig gelesen:
die grundstücke sind meist privatbesitz (ehem "wald am hang")
die jetzigen "nutzer" haben kein interesse sozusagen als legale personen in erscheinung zu treten.
die stadt hat KEIN interesse, die leute dort offiziell anzusiedeln da A diese grundstücke eben millionen wert wären (wenn man sie räumen könnte) und B die städte wie übrigens nirgends auf der welt "solche" leute (hier eben ganz klassisch randständige, arme, opfer von drogen) in der stadt wollen. höchstens als billig-personal.

man hat gesehen, wie zB die Olympischen Spiele die situation verschlimmert hat.

also man kann lange theoretisieren und workshops machen (vielleicht dann noch UNO-gefördert) aber die situation wird sich nicht ändern sondern vielleicht sogar begehrlichkeiten geweckt.

so haben die bewohner wenigstens ein (bescheidenes) dach über dem kopf und schlafen nicht im freien.

2

Noch ein Architekt | 17.05.2024 12:23 Uhr

guter ansatz

@auch ein architekt: nun ist ja der Gedanke die informellen Siedlungen durch das CLT zu legalisieren, daher verstehe ich den Kommentar nicht. Egal, ich finde den Ansatz nicht nur richtig, sondern sehr elementar. Es wird die ganze Zeit vom Bauen und den gestiegen Kosten gesprochen, die das Wohnen nicht mehr bezahlbar machen. 50% müsste man mit serielenn Gebäudetypen E einsparen um wieder nur in der Nähe von 10€/m² Mieten zu kommen. Wir wissen, dass dieses Ziel auf diese Weise nicht erreicht werden kann. Dass die exponential gestiegenen Grundstückspreise tatsächlich schon einen erheblichen Anteil des Invests für Neubauten ausmachen wird nicht in gleicher Weise angegangen. Natürlich eine politische Glatteisidee, weil man eben schnell im Kopf bei revolutionären Enteignungs-Anekdoten aus dem letzten Jahrhundert landet. Es geht aber auch anders. Das Grundstück ist ein Teil der Stadt, eine Allmende, die durch die Stadt verwaltet wird. So schön es ist, ein Grundstück für 100.000 € zu kaufen und dann für 10.000.000 zu verkaufen, es macht die Städte kaputt, erzwingt bei der Entwicklung Nutzungen die immer im Luxussegment angesiedelt sind. Wie sonst soll der Kaufpreis wieder erwirtschaftet werden? Dabei ist es das gleiche Grundstück, nur das Preisschild wurde geändert. Wenn die Satdt zusätzliches Baurecht gewährt, darf das nicht zum Profit genutzt werden, sondern es muss die Qualität des Quartiers sichern und verbessern. Sicher ein steiler Weg, aber lohnend. Meint Noch ein Architekt.

1

auch ein | 16.05.2024 15:57 Uhr

architekt

in rio sind die grundstücke einfach in beschlag genoommen und bebaut, es gilt quasi das gewohnheitsrecht, teils seit generationen.
und da sich nicht mal die polizei reinwagt wird das auch so bleiben.
es sind viele illegale einwanderer (ja es gibt NOCH ärmere seelen). keiner dort hat ein interesse an einer gewissen formalität.

eine nette idee von wir- verbessern-die-welt-architekten aber eigentlich sinnlos

in london macht das eher sinn da zumindest grundlegende soziale und eigentumsrechtliche themen geklärt sind

 
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Schematische Darstellung des Eigentummodells eines Community Land Trust (nach Sabine Horlitz). Quelle: Wikimedia / PaulAsimov / CC BY-SA 4.0 Deed

Schematische Darstellung des Eigentummodells eines Community Land Trust (nach Sabine Horlitz). Quelle: Wikimedia / PaulAsimov / CC BY-SA 4.0 Deed


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