Der siebte Velux-Architekten-Wettbewerb 2012 stand in diesem Jahr unter dem Motto „Tageslicht + Raumwandel“. Eine Fachjury unter Vorsitz von Peter Brückner hatte aus 58 Einsendungen fünf Projekte in die engste Wahl genommen. Die Leser eines Bauherrenmagazins wählten daraus nun die drei Preisträger und zwei Sonderpreise:
1. Preis: Evangelisch-Freikirchliche Kirche in Platendorf, Ulrich Arndt, Freischaffender Architekt, Berlin
Der Kirchenneubau in Platendorf mit Gottesdienstraum für 120 Personen, Baptisterium, Erweiterungsraum und Foyer wurde mit geringem Budget aus Spenden realisiert. Für die Außenhaut wurde eine hell verputzte Fassade und Zinkblechdeckung gewählt. Das Dach der schlichten Kirche besteht aus einer massiven Brettstapelplatte, die sich im Bereich des Gottesdienstsaals zu einer Satteldachform auffaltet. Diese schräg gefalteten Platten enthalten acht lamellenähnliche, licht- und luftdurchlässige Zonen, hinter denen Dachfenster in der Oberseite der Platte sitzen. Durch die entstehenden Lichtschlitze fällt das Tageslicht in den Gottesdienstraum.
2. Preis: Katholisches Kinderhaus Sankt Martin, Franke Seiffert Architekten, Stuttgart
3. Preis: Dachstudio Hamburg, DODK, Berlin
Sonderpreis Newcomer: Leuben lebt, RKA Architekten, Dresden
Eine auf dem Pfarrhof der Himmelfahrtskirche in Dresden-Leuben gelegene alte Scheune aus dem 18. Jahrhundert wurde saniert und zum Gemeindesaal umgebaut. Dabei wurde Wert auf die Materialität der Oberflächen, wie beispielsweise einen groben, erdfarbenen Kieselwurfputz, und ein stimmiges Lichtkonzept gelegt. Im Zuge der Sanierung wurde die Decke angehoben, das alte Holzgebälk der Scheune blieb erhalten. Fünf Dachfenster über der alten Balkenlage sorgen für ausreichend Tageslicht in der vormals dunklen Scheune.
Innovationspreis Modernisieren: „Villa in München-Solln“, Unterlandstättner Architekten, München
Die denkmalgeschützte Villa von 1902 in München wurde nach mehrfachen Umbauten in den vorangegangenen Jahrzehnten wieder ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild entsprechend rückgebaut. Die Fassade wurde denkmalgerecht restauriert und die Raumstruktur auf die Bedürfnisse einer Familie angepasst. Im Obergeschoss wurde die Decke über den Kinderzimmern zum ehemaligen Speicher hin geöffnet, sodass jedes Zimmer eine offene Galerie erhält. Eine Kombination aus Schrank und Treppe dient der Erschließung der Galerie und ist zugleich Stauraum und Geländer.
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