Das Instituto Inhotim liegt südwestlich von Belo Horizonte, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaats Minais Gerais. Es ist Kunstsammlung, botanischer Garten und Bildungsstätte zugleich. Vor allem ist es wohl eine „perfekte Oase“, ein „Labor für Botanik und Kunst“, so jedenfalls beschreibt es die Künstlerin Cristina Iglesias, die hier einen labyrinthischen Vegetationsraum realisiert hat.
Alles ist Poesie: Den zum Himmel offenen Raum hat die spanische Künstlerin am Übergang zwischen dem geordneten Garten und der wilden Vegetation platziert. Die Edelstahlwände spiegeln das umgebende Grün und sind als feste Bauteile fast nicht zu erkennen. An jeder Seite liegt ein Eingang. Die Besucher gelangen in Räume mit Nischen und Verstecken, dürfen auch weiter ins Innere blicken, gelangen dort aber nicht direkt hin. Die Wände sind mit künstlichen Pflanzen überzogen, die ein abstrahiertes Dschungelmuster ergeben.
Es ist nicht möglich, von einem Raum zum anderen zu gelangen. Man verlässt das Labyrinth und sucht sich den nächsten Eingang. Der Raumeindruck dort ist dem, den man gerade verlassen hat, sehr ähnlich. Allerdings nicht gleich, denn das grüne Wandmuster wiederholt sich zwar, ändert sich dabei aber unmerklich.
Die ganze Zeit ist man vom Gemurmel fließenden Wassers umgeben, entdeckt die Quelle aber nicht. Die ist im Innersten verborgen, wo ein Wasserbecken unter einem Metallgitter liegt. Diesen Raum erreicht man über einen Zugang, der anders als die anderen hinter Gestrüpp versteckt ist.
Fotos: Eduardo Eckenfels
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