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03.05.2017

News aus Doha

Veech X Veech gestalten Studios für Al Jazeera


Rund 310 Millionen Zuschauer in über 100 Ländern verfolgen täglich das Programm von Al Jazeera. Seinen Hauptsitz hat der 1996 gegründete Nachrichtensender in Doha in Katar, doch auch in Kuala Lumpur, Washington D.C. und London gibt es Funkhäuser, aus denen seit 2006 der Schwestersender Al Jazeera English informiert. Immer wieder wird Al Jazeera unausgewogene Berichterstattung vorgeworfen. Vielleicht ist dies der Grund, dass sich das Medienhaus nun zumindest räumlich den Sehgewohnheiten internationaler Zuschauer anpasst. Denn ungeachtet des Wahrheitsgehalts der mitgeteilten Nachrichten nehmen diese auch das Setting wahr, in dem der Moderator oder die Moderatorin spricht.
 
Bereits im Jahr 2015 entstand im neuen Londoner Hochhaus „The Shard“ ein Studio nach Plänen des Wiener Design Studios Veech X Veech. Nun haben diese den Senderhauptsitz in Doha um einen Neubau mit dem Network Studio erweitert und im Altbau außerdem den so genannten Arabic Newsroom umgestaltet.
 
In Zeiten von Fake News und Virtual Reality gerät die Glaubwürdigkeit der Medien immer mehr in die Diskussion. Inwiefern Gestaltung hierzu einen positiven Beitrag leisten kann, beantworten Veech X Veech mit dem Schlagwort Transparenz. Trotz des heißen Klimas haben sie den Neubau in Doha mit Glasfassaden umstellt. Alle sollen sehen können, wie die Journalisten arbeiten. Abgesehen von einigen Akustik- und Lichtpaneelen an der Fassade sucht man rechte Winkel vergebens. Fassade und Wände, Podeste und Ebenen – alles scheint durch den Raum zu schwingen. Je nach Blendenöffnung der übertragenden Kameras erscheint dieser mal größer, mal kleiner. Boden, Wände, Tische und Sofas sind weiß bis hellgrau und bieten so eine ideale Reflextionsfläche für das Farbspiel der LEDs. Diese gelten neben Polarisationsfiltern und Augmented Reality-Technik als der neue Standard in der Nachrichtenübertragung.
 
Der so genannte Arabic Newsroom wurde zum 360-Grad-Studio umgebaut. Auch hier war Transparenz der Leitgedanke. Zwischen den rund 100 Arbeitsplätzen der Redaktion und dem Nachrichtenstudio gibt es nun keine Wand mehr. Nicht zuletzt soll dies auch den Moderatoren mehr Möglichkeiten lassen, sich frei im Raum zu bewegen. (fm)



Fotos: Hufton + Crow


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