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17.12.2009
Binnenalster an der Spree
Utopische Pläne für Rathausforum Berlin
Spinnen war ausdrücklich erlaubt. Und so haben die Berliner Büros Chipperfield, Graft und Kiefer kräftig gesponnen: Fünf alternative Szenarien haben sie gemeinsam im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für den bislang namenlosen Platz zwischen Fernsehturm und dem zukünftigen Schloss-Standort entworfen.
Gestern wurden die utopischen Pläne der Architekten-Arbeitsgemeinschaft für den „Zukunftsraum historische Mitte – Rathausforum“ öffentlich vorgestellt. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher versucht sich damit gegen ihren immer noch einflussreichen Vorgänger Hans Stimmann zu positionieren, der für diesen Bereich den Wiederaufbau kleinparzellierter mittelalterlicher Strukturen fordert.
Vorgestellt wurden mit einprägsamen Bildern diese fünf Visionen:
- Bei den Uferterrassen wird das Rathausforum geflutet; es entsteht eine Art Binnenalster als Ausbuchtung der Spree.
- Für den Archäologischen Garten werden vor dem Roten Rathaus mittelalterliche Fundamente ausgegraben.
- Für den Stadtpark entstünde die größte Grünfläche zwischen Tiergarten und Volkspark Friedrichshain: der Berliner Central Park.
- Für die Städtische Bühne säumen Arkaden eine freie Fläche – Platz für Veranstaltungen und Demos aller Art.
- Die Esplanade schließlich ist der Kompromiss, der Elemente der beiden vorgenannten Szenarien vereint: mit Baumreihen und freier Fläche in der Mitte.
Die genannten Szenarien sind ausdrücklich nicht zur Realisierung bestimmt, sondern dienen dazu, „den Kopf freizubekommen“ (Lüscher). Baubeginn könnte hier sowieso nicht vor 2017 sein; vorher wird hier die U-Bahn-Linie 5 gebaut. Aber Lüscher hat mit den satten Bildchen immerhin den vergangenheitstrunkenen Modellen Stimmanns etwas entgegenzusetzen.
Öffentliche Vorstellung in Form einer Bürgerwerkstatt: heute, 17. 12. 09, 18 Uhr
Ort: Spandauer Straße 2, Berlin-Mitte
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