Zwei Bauherren und fünf Funktionen umfasst das „Centre Universitaire Des Quais“ in Lyon. Als kompakte Einheit umschließt der kürzlich fertiggestellte Neubau der Architekten Auer Weber (Stuttgart/München) einen ganzen Block. Das Institut für Technologie (IUT) mit ca. 900 Studenten, eine Mensa mit Kapazität für ca. 1.900 Essen, ein Studentenwohnheim mit 200 Betten und das Internationale Haus der Sprachen befinden sich hinter der hellen Betonsandwichfassade. Als eigener Kubus mit Glaslamellenhaut hebt sich „einem Schmuckstein gleich“ die Verwaltung für Forschung und Hochschulwesen (PRES) ab.
Die Fassade soll laut Architekten „das Projekt hinsichtlich Farbgebung und Materialität bestmöglich in seine Umgebung einbinden“, wobei „auf zusätzliche baukonstruktive Elemente wie Fensterbretter oder Raffstores“ verzichtet wird. Der begrünte Innenhof mit Terrasse und Sitzstufen über dem Hörsaal bietet als „offenes Forum“ Aufenthaltsbereich und Treffpunkt für die verschiedenen Institutionen.
Nach dem Wettbewerbserfolg 2010 und der Grundsteinlegung 2013 präsentieren die Architekten nun das Ergebnis. Ein paar wenige gestalterische Anpassungen gibt es: Die Fassade der Mensa wirkt ohne das schattenspendende Vordach nicht ganz so offen wie im Rendering und die Innenräume sind, bis auf den Hörsaal, weniger farbenfroh gestaltet.
Auer Weber bauen gern in Frankreich. In diesem Jahr konnten sich die Architekten bereits im Wettbewerb für eine Sportarena gegen französische Konkurrenten behaupten. In Lille wird gerade ein „Learning Center“ gebaut und in Douai ein Sport- und Freizeitbad. Auch in der Ausstellung der deutschen Architektenkammer unter dem Titel „Contemporary Architecture. Made in Germany“, die derzeit im Deutschlandzentrum (CIDAL) in Paris zu sehen ist, sind Auer Weber vertreten. (dd)
Fotos: Aldo Amoretti
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