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25.09.2024

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Raster, Arkaden, Portalskulptur

Universitätsgebäude in Innsbruck von mohr niklas architekten


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Der Campus der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist gewachsen. Um die zuvor an verschiedenen Standorten untergebrachten Institute der geistes-, kultur- und bildungswissenschaftlichen Fakultäten räumlich zusammenzuführen, entstand auf einem Grundstück an der Flusspromenade des Inn ein Neubau aus rötlichem Beton.

Das Ágnes-Heller-Haus – benannt nach der 2019 im Alter von 90 Jahren verstorbenen ungarischen Philosophin, die auch Ehrendoktorin der Universität war – wurde von mohr niklas architekten (Wien) entworfen, die sich in einem EU-weiten einstufigen Realisierungswettbewerb durchgesetzt hatten. Sie bearbeiteten das Projekt in den Leistungsphasen 1 bis 9 und übernahmen auch die Einrichtungsplanung.

Für die Freiraumgestaltung waren Kieran Fraser Landscape Design (Wien) zuständig. Die Nettobaukosten werden von den Architekt*innen mit 54,3 Millionen Euro angegeben. Dafür entstanden 24.800 Quadratmeter Bruttogrundfläche beziehungsweise knapp 13.000 Quadratmeter Nutzfläche.

Der quaderförmige Baukörper mit fünf Ober- und zwei Untergeschossen steht kompakt und unmittelbar an der Straße, wo er eine klare stadträumliche Kante bildet. Zum Fluss hin blieb eine große Freifläche erhalten, die hoffentlich bald zur lebendigen Campuswiese wird. Ein zehngeschossiger Hochpunkt mit Arkaden markiert den Eingangsbereich. In Richtung Grünfläche ist das Terrain zu den Hörsälen im ersten Untergeschoss abgesenkt. Eine breite Treppenanlage führt von der Wiese aus hinunter.

Zwischen den strengen Rasterfassaden sticht der zum historischen Bestand der Universität ausgerichtete Haupteingang ins Auge. Der in Wien lebende Künstler Peter Sandbichler hat hier ein markantes, 6,50 Meter tiefes Rundbogenportal gestaltet. Es wird durch ein rautenförmiges Betonornament charakterisiert und erstreckt sich über zwei Geschosse. Wie der im Bereich Skulptur und Installation arbeitende Künstler der Kollegin von BauNetz Wissen erklärte, wurde das „Zeitbogen“ betitelte Kunstwerk am Bau direkt in die vorhandene Schalung eingearbeitet. Es ist also keine „applizierte Verschönerung“, sondern „integrativer Bestandteil“ des Gebäudes.

Im Inneren gibt es ein durch Oberlichter erhelltes Atrium, das von freitragenden Treppen durchzogen wird, die die Obergeschosse erschließen. Umlaufende Fensterbänder ermöglichen Blickbezüge und bringen Licht in die innenliegenden Räume, die vor allem temporäre Arbeitsplätze aufnehmen. Büros und ständige Arbeitsplätze orientieren sich nach außen, sodass natürliche Belichtung und Belüftung möglich sind. Die Untergeschosse beherbergen einen großen und einen kleinen Hörsaal. (da)

Fotos: David Schreyer


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Fritz | 26.09.2024 11:39 Uhr

Bogen

Kompliment - schönes Gebäude. Insbesondere das Eingangsgewölbe. An der Gebäudeecke sieht man jedoch, dass die Bogengrammatik - wenn sie nur im EG stattfindet - an ihre Grenzen stößt. Aber im Ergebnis dennoch interessant. Erfordert mehrmaliges hinsehen und ein wenig Gewöhnung - was auch nicht schlecht ist.
Fein fein

3

Christoph | 26.09.2024 09:54 Uhr

RasterRasterRasterRasterRasterRasterRasterRaster

... diese Generation hat eindeutig zu viel MINECRAFT gespielt ... ;)

2

reto | 26.09.2024 08:52 Uhr

Raster

kann auch schön sein. Das ist hier für mich der Fall. Dieser Eingangsbogen ist ja fast schon sakral - sehr sehr schön. Jetzt die Kritikpunkte: der betongraue Eingangsbereich hätte um die Ecke herum eine Verlängerung in gleicher Höher verdient gehabt. Diese Variante in halber Höhe mit flachgedrückten Arkaden will mir nicht gefallen. Die Bögen hätten ja etwas kleinmaßstäblicher ausfallen können um nicht mit dem Eingang zu konkurrieren. Die Rasterstruktur setzt sich an den Wänden des Atriums konsequenterweise fort, nur fehlt dort leider der oberste Abschluss über den Fenstern in Form eines ausreichend hohen Sturzes - mit anderen Worten die gerasterte Decke hängt optisch zu tief .

1

tom t | 25.09.2024 17:07 Uhr

bereicherung

das agnes.heller haus ist zweifelsohne eine bereicherung für den uni-standort in innsbruck.

auch wenn ich im wbw ein anderes projekt favorisiert habe, ist das ergebnis einfach nur "fantastisch" und wohl bis dato das schönste universtiätsgebäude in österreich.
die materialqualität, die haptik die atmosphäre in den innenräumen, chapeau ..!

man darf auf das nächste projekt aus diesem jungen wiener büro in innsbruck gespannt sein..
die arbeiten derzeit schon am nächsten uni.standort, sin sind hier auch wieder aus einem eu.weit.offenen WBW als gewinner hervorgegangen.. hier muß man aber auch ein grosse lob an den AG, die BIG aussprechen, würde meinen einer der besten partner für baukultur in österreich, nochmals chapeau!

und zeigt wieder: EU.weit offenen wettbewerbe sind ein hervorragendes werkzeug um sehr gute qualität zu erzielen, die BIG macht es vor.. !

 
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