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21.04.2022

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Raum für künstlerische Entfaltung

Universitätsgebäude in Helsinki von JKMM


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Ob für ihre Bibliotheksbauten in Kirkkonummi oder Seinäjoki, ob für Museumsbauten wie das Amos Rex Privatmuseum in Helsinki, ob für Kirchen, Bildungs- und Kulturzentren oder den finnischen Pavillon für die Expo Dubai 2020: JKMM Architects (Helsinki) verstehen sich darauf, fern jedes Pathos erhabene Räume und ungewöhnliche Strukturen zu schaffen, die einer öffentlichen Nutzung würdig sind. Nun galt es, in ihrer Heimatstadt einen ergänzenden Neubau für die University of the Arts, kurz Uniarts Helsinki, zu gestalten. Darin soll die Akademie der Bildenden Künste untergebracht werden, die gemeinsam mit der Theaterakademie, mit der der Neubau verzahnt ist, sowie mit der berühmten Sibelius Musikhochschule die drei Fakultäten der Uniarts bilden.

Verortet im ufernahen Stadtteil Sörnäinen nordöstlich des Zentrums, in dem ein industriell geprägtes Bauerbe zunehmend vom jungen, urbanen Leben erobert wird, schmiegt sich der neue Backsteinbau an die typische Fabrikarchitektur der Umgebung. Einen markanten Hochpunkt und farblichen Kontrast bildet ein ehemaliger Speicherturm, der als Relikt der Moderne den Verbindungsbau darstellt. Mit ihrem Spitznamen „Mylly“, das finnische Wort für Mühle, nimmt die Neubauergänzung Bezug auf einen weiteren Vorgängerbau auf dem Areal. Die rohen Strukturen aus dem angrenzenden Bestand finden in der nach außen klar strukturierten Mylly eine bewusste Fortführung. Sichtbeton und Metall, tiefe Fenster, transluzente Raumteiler oder schwere Holzeinbauten charakterisieren die neue Struktur.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein spektakuläres Treppengefüge, das die fünf Ebenen mit insgesamt 13.000 Quadratmeter Fläche erschließt. Während im Erdgeschoss eine öffentliche Galerie verortet ist, bietet die große Dachterrasse auf der obersten Etage eine flexibel nutzbare Fläche für die Schaffung oder Ausstellung von Kunst. Insgesamt sollten laut Architekt*innen die Räume so vielfältig nutzbar und so wandelbar wie möglich bleiben. Neben der bildenden Kunst finden hier auch die Disziplinen Licht- und Sounddesign oder die darstellende Kunst eine neue Bildungsumgebung samt Werkstätten, die auf dem neuesten technischen Stand sind. Und auch für die Sanierung der Räume in der benachbarten Tanz- und Theaterakademie zeichnen JKMM verantwortlich. So konnte konsequent ein frei bespielbarer Rahmen für Kreativität entstehen. (sab)

Fotos: Marc Goodwin, Mika Huisman, Asmo Jaaksi, Niclas Mäkelä, Hannu Rytky, Tuomas Uusheimo


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Fritz | 22.04.2022 14:24 Uhr

top

das ist wirklich in jeglicher Hinsicht ein gelungenes Gebäude. Muss ich mir anschauen

3

STPH | 22.04.2022 04:37 Uhr

...

Ich würde dieses hybride Gebilde Rückzug nach innen nennen. Das letzte Integral einer äußeren Einheit wird auch zerhackt, zugunsten einer Analyse und Synthese, einem organhaften Gefüge von Gegensätzen. Für mich auch ein Raumthema. Raum ist immer innen, letztendlich "im" All, unserm umfassendsten genius loci. Von hier fügt sich alles, über die Schwerkraft bis hinunter zur Architektur. Dieses Bewusstsein will Architektur vermitteln. Doch zunächst muss sich das der Architekt selbst bewusst werden.

2

sam | 21.04.2022 17:20 Uhr

Fassade

Weiß jemand wie man die Behandlung der Fassade nennet? Fällt das unter Schlämme? Danke für Hinweise.

Mir gefällt das Gebäude auch sehr gut, bietet den Studierenden viele Möglichkeiten es zu bespielen.

1

Robert | 21.04.2022 15:58 Uhr

Großartig

Was für eine großartige Raumstruktur, könnte/müßte ich nochmal studieren, dann nur hier, denn das ist inspirierend und atmosphärisch wunderbar gelungen. Innen wie Außen ein Gedicht

 
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