Im 16. Arrondissement, südwestlich des Pariser Zentrums, versteckt sich in einem Block zwischen Avenue de Versailles und Seine ein Schuppen. Jedoch wird hier nicht wie einst in den Handwerksschuppen gearbeitet, sondern gelernt. Entworfen wurde das Lehrgebäude von dem Pariser Büro AZC (Atelier Zündel Cristea) für die dort ansässige Université Paris Descartes. Damit wird nicht nur das Raumangebot der Hochschule erweitert, auch der zuvor wenig genutzte Innenhof, unter dem sich eine Parkgarage befindet, wurde zum neuen Campusbereich umfunktioniert.
Zwei Hörsäle und zwei Klassenräume fasst der knapp zehn Meter hohe Bau. Erschlossen werden diese über einen gebäudehohen Mittelgang, der das Gebäude in der Querachse in zwei gleich große Hälften teilt. Im Erdgeschoss befinden sich die beiden Klassenräume, die an den Außenseiten vollflächig raumhoch verglast sind und sich so als halböffentliche Räume nach außen orientieren. Die zwei Hörsäle mit jeweils 200 Plätzen nutzen dagegen die volle Gebäudehöhe und sind nach außen geschlossen.
Die eingesetzten Farbtöne greifen die der umgebenden Bauten mit ihren bräunlichen und hellen Backstein- und Putzfassaden und den dunklen Brandwänden auf. Im Innern kontrastiert das helle, warme Braun der Kiefernholzplatten mit den gedeckten Grautönen, die für die Gipskartonplatten, den Boden, die Dachuntersicht und die Möblierung in den Hörsälen verwendet wurde.
Mit der Fassade aus dunklem Fichtenholz setzt sich der Baukörper von der heterogenen Umgebung als kompaktes Volumen ab. Der einheitliche Belag der Terrasse aus Akazienholz (Robinie) erzeugt zudem einen neuen Freibereich und verbindet die beiden Gebäude im Osten und Westen. (ks)
Fotos: Sergio Grazia
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