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23.04.2001
Alma mater mit Paternoster
Universität Frankfurt bezieht Poelzigs I.G.-Farben-Haus
Die geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt am Main nahmen am 23. April 2001 in dem ehemaligen I.G.-Farben-Haus den Studienbetrieb auf.
Hans Poelzig hatte den Bau zwischen 1928 und 1930 als moderne Verwaltungszentrale für die I.G. Farben AG entworfen und ausgeführt. Düstere Berühmtheit erlangte das Gebäude durch die Zwangsarbeiterpolitik, die der Konzern während der Zeit des Nationalsozialismus von seiner Zentrale aus betrieb. Nach Kriegsende wurde das repräsentative Gebäude dann von den amerikanischen Streitkräften genutzt, 1996 erwarb schließlich das Land Hessen das 14 Hektar umfassende Poelzig-Ensemble.
Nach einem 1997 ausgelobten Wettbewerb bauten die erstplatzierten dänischen Architekten Dissing & Weitling (Kopenhagen) den Bau für die Erfordernisse der Hochschule um. Erklärtes Ziel der Architekten war es, die architektonische Qualität des Poelzig-Baus mit einer Hauptnutzfläche von 35.000 Quadratmetern wieder herzustellen und eine zeitgemäße Nutzung der Räume zu ermöglichen.
Ein Kernstück des Ensembles ist das Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften (BzG), das in den beiden äußeren Querbauten Q1 und Q6 auf 9 Geschossen untergebracht wurde. In ihm werden erstmals die bisher auf verschiedene Instituts- und Fachbereichsbibliotheken verteilten 850.000 Bücher der geisteswissenschaftlichen Institute an einem Ort zusammengeführt.
Im ehemaligen Sitzungssaal des I.G.Farben-Konzerns wurde ein zweigeschossiger Lesesaal untergebracht. Als Besonderheit ging eine Paternoster-Anlage aus den zwanziger Jahren mit Sondergenehmigung wieder in Betrieb.
Insgesamt finden rund 8.100 Studenten der Kulturwissenschaften Platz in dem Bau. Ebenfalls in das Haus einziehen werden das Fritz Bauer Institut und das Frobenius-Institut.
Eine weitere Luftaufnahme ist als Zoom-Bild hinterlegt. Fotos: Johann Wolfgang von Goethe Universität
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