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11.06.2012

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Erscheinungsbild beibehalten

Unilever-Hochhaus in Hamburg saniert


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Das Unilever-Hochhaus in Hamburg von 1962 ist ein typisches Haus jener Zeit mit vorgehängter Curtain-Wall-Fassade. Die Architekten des Y-förmigen Baus waren damals Hentrich, Petschnigg und Partner, die auch das Dreischeibenhochhaus in Düsseldorf und das Europa-Center in Berlin in dieser Bauweise gestaltet hatten. Das heutige Büro HPP hatte nun in Hamburg den Auftrag, das Unilever-Haus, das seit dem Auszug des Konzerns 2009 leer stand, zu sanieren und heutigen Ansprüchen anzupassen. Es wird unter der Marketingbezeichnung „Emporio-Tower“ zur Vermietung angeboten.

Da das Haus unter Denkmalschutz steht, sollte das Bauwerk „unter Beibehaltung des Erscheinungsbildes an zeitgemäße und zukünftige Gebäudestandards angepasst werden“ (HPP). Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit präsentiert sich „das in energetischer, bauphysikalischer, technischer und organisatorischer Hinsicht revitalisierte“ Hochhaus äußerlich nahezu unverändert an seinem Platz.

Nach dem Rückbau bis auf die Rohbaukonstruktion wurde die denkmalgeschützte, filigrane, thermisch nicht entkoppelte Bestandsfassade durch eine gleichermaßen fein detaillierte, energetisch hocheffiziente zweischalige Fassade ausgetauscht. Die inneren Scheiben der neuen Elementfassade sind für die natürliche Belüftung öffenbar.

Die Revitalisierung des Hochhaus-Denkmals erfolgte mit dem Anspruch, den ursprünglichen Zustand des Bauwerks bestmöglich wiederherzustellen. So wurde auch das verbaute Foyer wieder freigelegt und erhielt seinen Hallencharakter zurück. Eine sichtbare Veränderung erfuhr das Hochhaus durch die Aufstockung um zwei Stockwerke auf 24 Geschosse. In der neu entstandenen 23. Etage wurde ein für Veranstaltungen mietbares Panoramadeck realisiert. Im Untergeschoss befindet sich ein Festsaal, der ebenfalls denkmalgerecht restauriert und instandgesetzt wurde.

Zur Entwicklung des Quartiers gehörte außerdem ein Neubau mit Wohnungen und Hotel.


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Kommentare
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4

Murks | 14.06.2012 17:45 Uhr

@ archibald

Ich denke, es werden Äpfel mit Birnen verglichen. In dem einen Fall treffen Epochen aufeinander, die keinen Zugang zu der Bautradition der jeweils anderen haben, im anderen Fall befinden wir uns mehr oder weniger immer noch in der Moderne. Es hat darüber hinaus keine besondere Relevanz ein offensichtlich seriell gestapeltes Haus um 8% zu erweitern. Im Gegensatz zu einer offensichtlich achsial-symmetrischen Front um 100 %.

3

Giorgio Stalker | 13.06.2012 08:10 Uhr

Naja, denkmalgerecht.

Die Eingangshalle, ja, da ist einiges noch da. Aber sonst? Was soll man mit so einer komplett neuen Fassade an einem Denkmal??? An der neuen Fassade verzweifelt das Auge. Sie hat nicht mehr das Charmante der alten Fassade, daher wirkt sie einfach tot. Da sie dann auch noch sehr viel höher ist, gibt es vor der undifferenzierten Masse kein Entkommen mehr.
Etwa, die Schlitze in den vertikalen Abdeckungen (die ursprünglich die Pfostenprofile nach vorne abdeckten). Was soll denn das? Solche Schlitze gab es früher doch nicht! Dann, die Luftschlitze unter den Fenstern. Ist wohl nötig, sieht aber nicht gestalterisch überzeugend aus.
Nee, das ist einfach mal KEIN Denkmalschutz, wenn man eine Fassade einfach auf den Müll kippen kann und dann durch einen nicht überzeugenden Nachbau ersetzt. Schon mal was von "Bautechnikgeschichte" gehört? Und, abgesehen von der Achtung vor der Ingenieurleistung, wenn man erhält, das sieht dann auch einfach mal anders aus.
Für mich ist das ein Versagen.

2

archi_bald | 11.06.2012 16:05 Uhr

hübsch!

zuerst: tolles projekt, tolle fassade und das richtige gespür für die stärken des ursprungsbau.

aber… verstehe ich das richtig? es wurden zwei stockwerke hinzugefügt, ohne den üblichen "geschichtsspuren, kontraste, zeitschichten, blabla" firlefanz, der sonst propagiert wird?

werden da zweierlei maßstäbe angelegt, was erweiterungen betrifft? man muss sich nur mal vorstellen, welches geschrei hier wäre, wenn die laeiszhalle im vordergrund um drei fensterachsen in gleicher bauzeitlicher fassade erweitert würde…

1

archie | 11.06.2012 14:35 Uhr

Unilever

Ein schönes Stück Architekturgeschichte, dass den Möchtegern-Öko-Bau von Unilever in der HafenCity sehr alt aussehen lässt.
Unilever hat mit dem Umzug einen Fehler begangen, und auch der Spiegel wird in seinem neuen Büromonster der schlichten und unaufgeregten Nachkriegsmoderne in einigen Jahren hinterher weinen...

 
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