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13.08.2018

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Rationalistische Eleganz gegen den Prüfungsstress

Unigebäude von wulf architekten in Frankfurt


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Ob das neue Medicum in Frankfurt am Main den Studierenden in Zukunft in positiver Erinnerung bleiben wird, darf bezweifelt werden. Und das sicherlich nicht, weil wulf architekten aus Stuttgart architektonisch versagt hätten. Nein, es ist vielmehr das Programm des Hauses, das den meisten wohl ein ungutes Gefühl bescheren wird. Denn das Medicum vereint das „Lehr-, Lern- und Prüfungszentrum“ des Fachbereichs Medizin der Johann Wolfgang von Goethe-Universität unter seinem Dach. Das klingt nach Büffeln, harter Arbeit und Prüfungsstress, nach streng getaktetem Pauken in der zeitgenössischen Massenuniversität. Dementsprechend umfasst das Raumprogramm unter anderem einen zentralen Prüfungssaal für 200 Personen im Untergeschoss, der über einen Tiefhof belichtet wird.

Der Neubau geht auf einen Wettbewerb zurück, den wulf architekten 2009 für sich entscheiden konnten. Damals ging man von einer Eröffnung des Hauses im Jahr 2012 aus, schlussendlich wurde jedoch erst im Spätsommer 2013 zu bauen begonnen. Die Verzögerung und damit einhergehende Überarbeitung hat dem Projekt in formaler Hinsicht nicht geschadet. Wer die kleinen, fast zehn Jahre alten Visualisierungen mit der realisierten Fassadenlösung vergleicht, wird angenehm überrascht sein.

„Kreissparkasse in einer Kleinstadt“ lautete damals ein spöttischer Kommentar. Heute kann man sagen: Wäre schön, wenn Sparkassen in der Provinz so aussähen wie das Medicum. Oder anders gesagt: Die schließlich realisierten, in sich symmetrischen Fenster, der rot eingefärbte raue Sichtbeton und die harte Dachkante schaffen eine rationalistische Eleganz, die dem solide organisierten Unigebäude definitiv gut tut.

Das Rot der Fassade orientiert sich natürlich am Sandstein, der typisch für die Architektur der Mainmetropole ist. Doch nicht nur bei der Hülle, sondern auch bei der Disposition des Baukörpers ging es um den lokalen Kontext. Immerhin galt es, 4.7775 Quadratmeter BGF  möglichst sensibel zwischen die Bestandsbauten einzufügen. Die Lösung: Zwei kubische Bauteile, die die Gebäudekanten der Umgebung aufnehmen und über ein gemeinsames Foyer erschlossen werden. Nun kann man nur noch hoffen, dass der elegante Neubau den Prüfungsstress zumindest ein wenig lindert. (gh)

Fotos: Markus Guhl


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

ulf | 16.08.2018 15:50 Uhr

mahl ehrlich

@daniel
kritisiere nur kräftig wie ihr alle hier...
hab' auch nicht immer zu meckern, nur wenn es schlimm wird- so wie hier eben. basta

8

C. Sitte | 15.08.2018 09:40 Uhr

Besser gut kopiert, als schlecht selber gemacht!

Die fünfziger Jahre lassen grüßen:
Die Farbigkeit der Fassade und die Fensteraufteilung erinnern doch stark an das Rathaus Aschaffenburg...

7

casio | 15.08.2018 08:51 Uhr

hin un her gerissen

zwischen der schönen bretterschalung, der tollen präzisen ausführung und den seltsam und fremd wirkenden fenstern.
was war der entwurfsgedanken?
wie kommen diese proportionen zustande?

hier wäre weniger sicher mehr gewesen.

6

g.k. | 14.08.2018 16:02 Uhr

tick, tack, tick, tack......

Immer mit der Ruhe, werte Kollegen!

Nach den Schmückern kommen die Reduzierer und nach denen wieder die Schmücker und dann wieder die Reduzierer und dann wieder die Schmücker, so geht das schön in Wechsel wie bei einer Wanduhr. Tick, tack, tick, tack.

5

daniel | 14.08.2018 14:19 Uhr

stark

schöner eleganter entwurf, gut ausgeführte Fassade.
@ulf: würde gerne mal deine entwürfe sehen

4

architekt | 14.08.2018 13:33 Uhr

Immer schön reiben

Ihr müsst euch an der Bretterschalung und den Betonzuschlägen reiben. Ganz groß! Und diese tolle Idee es farblich um zu drehen...inverse nennt der Architekt es. Reibt Euch!

3

käptin | 13.08.2018 17:44 Uhr

superschön

kann die schlechten kommentare gar nicht nachvollziehen - ich finde es sehr elegant

2

Rudi | 13.08.2018 16:26 Uhr

@ulf

ich hoffe es kommt bald zur großen Implosion in der Architketur wo Jemand die charakterloseste, nachtekste, schmukloseste Kiste baut und man davon gesättigt ist.

Und ab da blüht die Architektur erstmalig nach fast 100 Jahren wieder auf

1

ulf | 13.08.2018 15:45 Uhr

mal ehrlich

-was soll man davon halten? es wird ja immer schlimmer mit der reduktion

 
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Das neue Medicum der Uni Frankfurt von wulf architekten kostete circa 12,3 Millionen Euro.

Das neue Medicum der Uni Frankfurt von wulf architekten kostete circa 12,3 Millionen Euro.

Die Architekten entwarfen zwei kubische Bauteile, die die Gebäudekanten der Umgebung aufnehmen und über ein gemeinsames Foyer erschlossen werden.

Die Architekten entwarfen zwei kubische Bauteile, die die Gebäudekanten der Umgebung aufnehmen und über ein gemeinsames Foyer erschlossen werden.

Die symmetrischen Fenster, der rot eingefärbte Sichtbeton und die harte Dachkante geben dem Haus eine interessante, rationalistische Eleganz.

Die symmetrischen Fenster, der rot eingefärbte Sichtbeton und die harte Dachkante geben dem Haus eine interessante, rationalistische Eleganz.

Hier wird hart gearbeitet: Im zentralen Prüfungssaal im Untergeschoss des Hauses gibt es Platz für 200 Personen.

Hier wird hart gearbeitet: Im zentralen Prüfungssaal im Untergeschoss des Hauses gibt es Platz für 200 Personen.

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