Ästhetisches Spiel mit Photovoltaik-Elementen: Bei der Fassadengestaltung des neuen Energieeffizienz-Zentrums auf dem Campus der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach bestimmen blauschimmernde Photovoltaikmodule die Regeln. kadawittfeldarchitektur haben den Neubau für dieses Kooperationsprojekt der Hochschule mit dem Energie- und Wasserversorger NEW geplant. Städtebaulich verbindet das auf fünfeckigem Grundriss gebaute NEW-Blauhaus den Campus über eine große Freitreppe und einen Vorplatz mit der Stadt.
Ringsherum ist der Baukörper mit einer Glasfassade aus vertikal gefalteten Scheibenbändern versehen und erinnert damit auf den ersten Blick an die geknickte Fassade von Dominique Perraults DC Tower in Wien oder an die bewegte Zickzack-Fassade von Gewers Pudewills Verwaltungsgebäude für Mercedes-Benz in Berlin. Doch in Mönchengladbach kann die Fassade mehr als nur das Licht abhängig vom Tagesverlauf vielfältig reflektieren, sie kann es in elektrische Energie umwandeln: Die gegeneinander geneigten Glas- und Photovoltaik-Elemente orientieren sich in ihrem unterschiedlichen Neigungswinkel an der Himmelsrichtung und dem Sonneneinfall. Die Gebäudehülle werde so zum maßgeblichen Teil des Energiekonzeptes und sei wichtiges Ausdruckmittel, ein „identitätsstiftender Energiegenerator“, so die Architekten, die 2013 im Wettbewerb den 1. Preis gewonnen hatten.
Diese Orientierung an Licht und Sonne setzt sich auch in der Farb- und Materialwahl im Gebäudeinneren fort, sie orientiert sich an den Tönen der Morgen- und Abenddämmerung. Besonders deutlich wird dieses Konzept im freigestellten Erschließungskern, auch die Möbel auf der jeweiligen Etage übernehmen den Farbton. (lr)
Fotos: Andreas Horsky
Zum Thema:
Die Macht der Fassade: Die französische Architektin Manuelle Gautrand, der österreichische Lehmexperte Martin Rauch und das New Yorker Studio SO-IL vertreten verschiedene Auffassungen zum Bauteil Fassade.
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