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09.05.2016

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Man sieht sich

Unigebäude von as-if in Friedrichshafen


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„Man sieht sich“: eine allgemeine, eindeutige Verabschiedungsfloskel, die man hierzulande überall kennt. Für die Studenten der Zeppelin Universität in Friedrichshafen hat sie eine ambivalente Bedeutung: Sie impliziert hier nicht zwangsläufig einen Abschied, denn im Campusgebäude ihrer Universität sieht man sich praktisch andauernd. So haben es zumindest die Architekten des Gebäudes konzipiert, das Berliner Büro as-if.

Gemäß den Raumanforderungen der Privatuniversität – „Informelle Begegnungen an Orten, die den gemeinsamen Diskurs fördern“ – übersetzen die Architekten die genannte Redewendung in ein räumliches Konzept. Mit visuellen Bezügen („Man sieht sich“) oder komplexer Erschließung („Man trifft sich“) sollen Vernetzung und Kommunikation zwischen den Studenten durch Räume für informelle Begegnungen gefördert werden.

Es ist eine Herausforderung, dieses Raumkonzept als Anbau an eine Flakkaserne aus dem Zweiten Weltkrieg mit ihren rigiden, kleinteiligen Grundrissen zu realisieren. Diese meistern die Architekten, indem sie durch die Bebauung des ehemaligen Kasernenhofs den U-förmigen Bestandsbau integrieren und seine Korridore um ein komplexes Korridornetzwerk ergänzen.

Eingeschnittene Patios, Lufträume, Oberlichter und Glasfassaden sorgen für gute Belichtung. Das Zelebrieren der Bewegungszonen – der schwarzen Treppenkörper oder der abgerundeten Ecken, die den Eindruck eines fließenden Raumkontinuums unterstützen – erinnert an Zaha Hadid’s MAXXI in Rom. Die offenbar schwellenlose Erschließungsfläche ist durch schwarz verblendete Volumen gegliedert. Durch deren Setzung ergeben sich Raumnischen, die durch Vorhänge separiert und zu Arbeitsräumen werden können.

As-if gelingt ein Spannungsfeld zwischen Neubau und Altbau – ein Dialog, in dem die Baukörper nicht konkurrieren, sondern an ihren Schnittstellen durch verschiedene architektonische Elemente wie beispielsweise Dachgauben oder kleine Höfe eine interessante Koexistenz entwickeln. (df)

Fotos: Andreas Meichsner


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Markus | 11.05.2016 18:23 Uhr

instagram

Dem instagram-geschädigten Architekten ist heute nicht einmal mehr eine fundierte Projektdarstellung mit Zeichnungen zuzumuten.

Aber vor die verhatschte Hörsaal-Fassade (Bild 2) könnte man vielleicht noch einen Laubbaum pflanzen.

7

nörgler... | 11.05.2016 13:58 Uhr

galerie

39 Bilder nur mit vor/zurück navigieren zu können ist eine zumutung. Entweder kürzere, auf das wesentliche reduzierte, Bilderfolgen, oder irgendwie die Moglichkeit mehrere Bilder auf einmal skippen zu können....

6

mies | 10.05.2016 17:10 Uhr

man sieht sich

Nach meinem Geschmack (und darauf kommt es schließlich an) eine überaus narzisstische Überformung, die sich mir weder formal noch funktionell erschließt und den Aufwand fragwürdig erscheinen lässt. Weniger ist manchmal mehr, auch wenn es so fulminant vorgetragen wird.

5

Andrea Palladio | 10.05.2016 10:28 Uhr

@dedude @Gunnar

Bilder 35-37?

4

Tin | 10.05.2016 09:36 Uhr

Wunderbar

Ein sehr gelungenes Gebäude! Hier hätte ich auch gerne studiert.

3

Gunnar | 09.05.2016 20:05 Uhr

Top

Ja Gundriss fehlt. Aber es sieht richtig gut aus, Hut ab!

2

der dude | 09.05.2016 15:56 Uhr

Grundriss?

Ohne Grundriss lässt sich meiner Meinung nach das Grundkonzept überhaupt nicht fassen. Bild 12 zeigt es vielleicht im Ansatz, aber nicht gut genug um wirklich zu begreifen, wie hier Alt und Neu zusammentreffen. Im Detail (z.B. die gaubenartige Öffnung der Steildächer zur Dachterrasse oder die schmalen Innenhöfe) würde ich erstmal sagen: Das hat hier leider nicht ganz so gut funktioniert. Auch die "runden Ecken" überzeugen mich nicht.

Aber wie gesagt, ein Grundriss würde zum Verstehen des Grundgedacnkens sehr weiterhelfen.

MfG,
der dude

1

Markus B | 09.05.2016 15:55 Uhr

Toll

Grosses Lob. Schöne Arbeit in toller Ausführungsqualität!

 
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