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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Unigebaeude_von_Kim_Utzon_und_TERROIR_4468339.html

04.08.2015

Dornenhaus in Malmö

Unigebäude von Kim Utzon und TERROIR


Kim Utzon Arkitekter (Kopenhagen) – das Büro des Sohnes von Pritzkerpreisträger Jørn Utzon – stellt in internationaler Kollaboration mit TERROIR (Sydney, Kopenhagen, Hobart) einen Erweiterungsbau für das sogenannte Tornhuset (Turmhaus) –  seit April 2015 Hauptsitz der World Maritime University (WMU) – fertig.

Die Architekten waren fasziniert vom Dach des Tornhuset, einem ehemaligen Bau für die Malmöer Hafenverwaltung von 1910. Für ihren skulpturalen Anbau referenzieren sie seine Materialität der in der lokalen Architektur traditionell benutzten Aluminiumplatten und manipulieren seine formale Logik. Das auf den ersten Blick konventionell wirkende Dach des Altbaus ist nämlich laut Entwurfsteam das Ergebnis eines formalen Spiels seines Architekten Harald Boklund. Die Logik der Giebel reagiere auf die „präzise Geometrie des darunterliegenden Geschossgrundrisses“ – ein Novum?

Kim Utzon Arkitekter und TERROIR übertragen dieses Prinzip nach eigenen Angaben jedenfalls auf die Gebäudehülle und Raumorganisation des Neubaus. Ausgehend von bestimmten Parametern – Verbindungsstellen zum Altbau, inneren Blickkorridoren und Beleuchtungsbedürnissen – organisieren sie ihren irregulären Grundriss und dekonstruieren die Fassade in gefaltete Ebenen. Etwas plakativ könnte man im Ergebnis auch Dornen sehen.

Das Programm ist klar auf die verschiedenen Gebäudeteile – Altbau, Neubau, Zwischenraum – aufgeteilt. Auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern beherbergt der Neubau der Institution Seminar- und Vorlesungsräume, in denen Studenten u.a. in Seesicherheit, Umweltmanagement, Transport und Logistik ausgebildet werden und zur Seefahrt forschen. Zwischen der Fassade des alten Tornhuset – hier sind die Büros der Administration der Universität untergebracht – und dem Anbau konzipieren die Architekten einen mit Glas überdachten Zwischenraum, welcher eine ausreichende Beleuchtung der beiden Gebäudeteile sicherstellt. Auf den verschiedenen Geschossen ist der Anbau zu diesem Lichthof offen. An diesen Stellen befinden sich Aufenthaltsräume und Treffpunkte für Studierende und Mitarbeiter.

Trotz berechtigter Zweifel an der formalen Spielerei und der fragwürdigen Herleitung eines abstrakten, geometrischen Bezuges zum Bestandsbau, ist den Entwerfern anzurechnen, dass ihre dekonstruktivistische Entwurfsmethode einen komplexen Grundriss mit verschiedenen Licht- und Raumsituationen generiert. (df)

Fotos:
Torben Eskerod


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