Nach dem Biomedizinischen Forschungszentrum, einer fünffingrigen metallverkleideten Amöbe (siehe BauNetz-Meldung vom 4. 10. 2011), erhält der Campus Naturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität in Gießen weiteren Zuwachs: Am 19. 3. wird das Richtfest für den Neubau des Instituts- und Hörsaalgebäudes für Chemie gefeiert. Der Entwurf stammt aus dem Dortmunder Büro Gerber Architekten.
Das Fach Chemie hat in Gießen Tradition; schon der Namensgeber Justus Liebig entwickelte dort im 19. Jahrhundert ein Labor, das weltweit Pate für die Ausstattung chemischer Labor stehen sollte. Die Chemie ist bis heute eine der Kernwissenschaften der Universität geblieben und versammelt jährlich 1.350 Studierende auch verwandter Fächer.
Der Anspruch an die Qualität der Lehre ist hoch; das soll sich auch in dem zukünftigen Institut widerspiegeln. 2008 wurde ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, Gerber Architekten erhielt einen ersten Preis. Auf 13.000 Quadratmeter Nutzfläche erstreckt sich der Neubau, er wird gut 72 Millionen Euro kosten und soll 2013 bezugsfertig sein.
Die Gebäudeteile staffeln sich in in zwei beziehungweise vier Vollgeschosse (mit Technikaufbauten). Eine Ost-West ausgerichtete, innenliegende Magistrale verbindet ein langgestrecktes Praktikumsgebäude mit dem frei stehenden Hörsaalkomplex. Der umschließt U-förmig einen grünen, stufenförmig angelegten Innenhof. Zu diesem Hof öffnen sich alle Labore, die wie auch die anderen Räume des Instituts über die Magistrale mit Galeriegängen erschlossen werden. Das Hörsaalgbäude wird fünf Vortragssäle unterschiedlicher Größe aufnehmen. Das Foyer soll auch Publikum von außen anziehen; hier können Ausstellungen und andere Veranstaltungen stattfinden.
Das neue Institut besteht aus weißem Sichtbeton. Die raumhohen Verglasungen sind mit hellgrünen Panelen abgesetzt, die das ingesamt ruhige und unaufgeregte Erscheinungsbild auflockern.
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