Rund 6.000 Studierende, Lehrende und Besucher durchqueren täglich das neue Gebäude der Hochschule HU University of Applied Sciences im Utrechter Universitätsviertel De Uithof. Schließlich haben in ihm acht unterschiedliche Institute aus den Fachbereichen Wirtschaft, Management, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Medienwissenschaften ihren Sitz. Kein Wunder also, dass Schmidt Hammer Lassen (Kopenhagen/Aarhus), die mit ihrem Entwurf den 2015 ausgeschriebenen Wettbewerb gewannen, gerade die Zirkulation und Erschließung des interdisziplinären Fakultätsbaus mittels abgewinkelter Stufengänge, Brücken und Rolltreppen in den konzeptuellen Fokus rückten.
Um im Gebäudekern eine möglichst kommunikative Atmosphäre zu schaffen und viel natürliches Licht ins Innere des 22.310 Quadratmeter fassenden Achtgeschossers zu lassen, platzierten die Architekten die Lehr- und Konferenzräume um ein langgezogenes Atrium herum. Dieses soll als eine Art vertikaler „Marktplatz“ fungieren und zum Dreh- und Angelpunkt des Utrecht Science Park Campus der Hochschule werden, zu dem noch vier weitere Bauten in unmittelbarer Nachbarschaft gehören.
Das Erdgeschoss des kompakten Baukörpers zeichnet sich durch eine umlaufende Verglasung aus. Auch zwei hier befindliche Auditorien für 200 und 260 Personen stehen ganz im Zeichen von „Transparenz“ und „Konnektivität“: Sie verfügen über eine einem Garagentor ähnelnde, komplett einklappbare Wand zur Eingangshalle, mit der sie auf diese Weise verbunden werden können. Neben zahlreichen offenen Durchgangs-, Arbeits- und Aufenthaltsflächen beherbergt der Bau zwei weitere Hörsäle für jeweils 90 Personen und mehr als 60 Seminarräume. Auf den Galerien befinden sich zudem kleine Holzboxen, in die sich ein bis zwei Personen zum konzentrierten Arbeiten zurückziehen können.
Die einzelnen Institute verteilen sich über die sechs oberen Geschosse. Zwischen ihnen verlaufen zahlreiche verschachtelte Übergänge, die zum Markenzeichen des Gebäudes werden: Die Treppen und Brücken überspannen und durchqueren das Atrium auf verschiedenen Höhen und werden neben ihrer Funktion als Verbindungselemente auch zum Sinnbild für den interdisziplinären Austausch, der hier stattfindet. Drei lange Rolltreppen setzen leuchtend gelbe Akzente in der dezent gehaltenen Farbpalette.
Außen ist der Bau mit eloxiertem Aluminium verkleidet, das zwischen Braun-, Bronze- und Goldtönen changiert. Die Fensterbänder werden von zweigeschossigen, geschlossenen Abschnitten durchbrochen – diese markieren die zwei kleineren Hörsäle, ein Fernsehstudio und einen Konferenzraum. Zur Straße hin als achtgeschossiger Riegel ausgeführt, treppt das Volumen auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung eines benachbarten Studentenwohnheims in drei Stufen ab, die Dachflächen sollen zu begrünten Terrassen werden. Zwischen beiden Bauten entstand ein neuer, verbindender Hof, in den die beiden großen Auditorien des Erdgeschosses weit auskragen – ein regensicherer Fahrradstellplatz. (da)
Fotos: Adam Mørk
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so ein archi | 01.02.2019 13:49 Uhrmodern
ja, ist mir schon klar. Aber es sieht nicht zeitgemäß sondern modisch aus. aber das ist nur mein subjektives Empfinden. Zumal der gewählte Material- und Formenkanon zum durchdekorieren schon hart an seiner Halbertzeit ist...