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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Unigebaeude_in_San_Francisco_von_Studio_Gang_9671823.html

03.12.2024

Doppelboden für Kunst und Handwerk

Unigebäude in San Francisco von Studio Gang


Inspiriert von der Arts-and-Crafts-Bewegung, gründete der deutsche Einwanderer Frederick Meier im Jahr 1907 eine Hochschule im kalifornischen Berkeley, die eine Brücke zwischen Kunst und Handwerk schlagen sollte. Das California College of the Arts (CCA) wuchs seitdem beständig, zog mehrfach um und bietet mittlerweile 34 verschiedene Fächer in den Bereichen Kunst, Fotografie, Design, Architektur, Literatur und darüber hinaus.

In San Franciscos Design Destrict wurde kürzlich eine Erweiterung für die private Hochschule fertiggestellt, die die beiden zuvor getrennten Standorte in Oakland und San Francisco vereint. Das rund 7.650 Quadratmeter große Ensemble ergänzt die Bestandsbauten, zu denen unter anderem eine riesige Halle mit flachem Giebeldach gehört. Es besteht aus einem sockelartigen, eingeschossigen Volumen aus Beton und zwei darüber aufragenden Baukörpern in Holzmassivbau mit außenliegender, x-förmiger Tragstruktur. Auf der Dachfläche des Betonsockels entstand eine teilweise begrünte Ebene, die die unterschiedlichen Bereiche des zusammenhängenden Ensembles miteinander verbindet. Entworfen wurde die Erweiterung von Studio Gang, die ihren Hauptsitz in Chicago haben, aber auch über eine Dependance in San Francisco verfügen.

Ihr Konzept nennen die Architekt*innen „double ground“. Der doppelte Boden bezieht sich auf die zwei Ebenen, die sich sowohl gestalterisch als auch funktional voneinander unterscheiden. Während der obere Bereich als (halb-)öffentlicher Raum mit begrünten Außenräumen, Galerien, Cafés und Veranstaltungsbereichen angelegt wurde, verschwindet die untere Ebene in dem Sockel aus Beton. Hier befinden sich neben Rückzugsorten wie Leseecken vor allem die Werkstätten und Ateliers, in denen auch Schmuck gefertigt oder mit Keramik, Holz, Metall und Textilien gearbeitet wird. Dank des warmen Klimas können viele der handwerklichen Tätigkeiten auch draußen stattfinden. Zwei große Innenhöfe – die sogenannten Makers’ Yards – bieten weiteren Raum und sorgen für Belichtung und Belüftung der Bereiche.

In den beiden Holzvolumen sind Unterrichtsräume, Kunstateliers und das neue Zuhause des CCA Wattis Institute for Contemporary Arts untergebracht. Auch hier dienen tiefe Balkone als zusätzlicher Lern- und Arbeitsraum. Die sichtbare Tragstruktur gehört laut Architekt*innen zu einer der ersten freiliegenden Massivholzstrukturen in Kalifornien. Die Gestaltung der Außenräume übernahm das ortsansässige Landschaftsarchitekturbüro Surfacedesign. (dsm)

Fotos: Jason O'Rear


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