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23.09.2019
Neuzugang für die Rietveld Academie
Unigebäude in Amsterdam von Studio Paulien Bremmer und Hootsmans Architectuurbureau
1967 zog das Amsterdamer Institut für angewandte Kunst in einen Neubau ein, den Gerrit Rietveld entworfen hatte. Ein Jahr später benannte sich die Schule nach dem 1964 verstorbenen Künstler um. Die Gerrit Rietveld Academie ist heute eine der renommiertesten kreativen Hochschulen der Niederlande. Zu den Absolventinnen gehört auch die Architektin Paulien Bremmer. Nach ihrem Architekturstudium an der TU Delft studierte sie zeitbasierte Kunst an der Rietveld Academie. Nun hat sie – zusammen mit ihrem multidisziplinären Team FedLev – einen Erweiterungsbau direkt gegenüber dem Gebäude Rietvelds und neben dem 15 Jahre alten Erweiterungsbau von Benthem Crouwel Architects fertiggestellt.
Bereits 2011 schrieb die Akademie einen internen Wettbewerb für einen Erweiterungsbau aus, in dem die Räume der Postgraduiertenschule Sandberg Instituut untergebracht werden sollten. Die zwischenzeitlich von Bremmer geleitete Gruppe FedLev gewann den Wettbewerb. Realisiert haben sie den dreigeschossigen Neubau mit rund 3.200 Quadratmetern Fläche zusammen mit Hootsmans Architectuurbureau (Amsterdam).
Der Neubau soll – laut Architektinnen – als ein untrennbarer Bestandteil des Ensembles verstanden werden. Experimentieren sowie das Infragestellen von Grenzen und Disziplinen sind essentiell für die Institution und haben auch den Entwurf maßgeblich beeinflusst. Die drei Stockwerke – darunter ein Untergeschoss – und die diversen Bereiche des Hauses sind auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden. Es gibt keine Korridore, der Neubau hat mehrere Zugänge und eine offene, gemeinschaftlich nutzbare Dachfläche. Der Innenraum ist transparent, viele Aktivitäten sind sichtbar und ein interdisziplinärer Austausch gut möglich.
Der Neubau führt verschiedene, bisher verstreute Abteilungen der Akademie zusammen. Der erste Stock ist für die Studierenden des Sandberg Instituuts vorgesehen. Unter anderem gibt es eine Holzwerkstatt, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Filmstudio. Eine breite und offene Treppe führt direkt zur Dachterrasse, auf der Ausstellungen, Performances und andere Aktivitäten stattfinden können. Die Innenräume vermitteln einen unfertigen, rohen Charakter. (mg)
Fotos: Jeroen Verrecht, Johannes Schwartz
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