In Marburg entsteht auf dem Areal der ehemaligen Universitätskliniken ein neuer innerstädtischer Campus. Der Wettbewerb für den Neubau der Zentralen Unversitätsbibliothek auf dem Campus Firmanei wurde vergangenen Freitag entschieden. Die Jury des städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbs unter Vorsitz von Ferdinand Heide vergab folgende Preise:
- 1. Preis: sinning architekten und Angela Bezzenberger Landschaftsarchitekten (70.000 Euro)
- 2. Preis: PBR Rohling (Frankfurt) und Kuttner + Kahl Landschaftsarchitekten (48.000 Euro)
- 3. Preis: Reimar Herbst / Angelika Kunkler Architekten (Berlin) und Kamel Louafi Landschaftsarchitekten (Berlin) (31.000 Euro)
- 4. Preis: Kellner, Schleich, Wunderling Architekten + Stadtplaner (Hannover) und Drewes + Speth raumplan (Hannover) (24.000 Euro)
- 5. Preis: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten (Nürnberg) (19.000 Euro)
- Ankauf: Thomas von Thaden Architekten (Berlin) und TOPOS Landschaftsarchitekten (Berlin) (10.000 Euro)
- Ankauf: Riepl Riepl Architekten (Linz) und Anna Detzlhofer (Wien) (10.000 Euro)
- Ankauf: Gerber Architekten (Dortmund) und WES & Partner (Hamburg) (10.000 Euro)
Der Siegerentwurf des Darmstädter Architektenbüros von Norbert Sinning in Kooperation mit der Landschaftsarchitektin Angela Bezzenberger zeichnet sich vor allem durch „die Gliederung des Baukörpers, die Orientierung zum Botanischen Garten und die Umsetzung des Raumprogramms“ aus, so Ferdinand Heide. Ein langgestreckter Baukörper soll den Übergang zwischen dem eng bebauten Viertel an der Deutschhausstraße und dem historischen Freiraum des Botanischen Gartens markieren. Die im Grundriss abgewinkelte Baufigur mit ihrem gläsernen Atrium fügt sich nach Auffassung der Jury gut in die historische Bebauung ein und wird „den Studierenden und Wissenschaftlern einen angenehmen Zugang zu einer Bibliothek mit hoher Aufenthaltsqualität bieten“.
Die neue Bibliothek soll das Nordviertel Marburgs beleben und aufwerten – als „Herzstück des neuen Campus“ wird sie die Philipps-Universität Marburg 108,4 Millionen Euro kosten.
Vom 23. März bis zum 3. April werden alle Entwürfe öffentlich im Fürstensaal des Marburger Schlosses ausgestellt.