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11.08.2015

Gründercharme in Kassel

Uni-Neubau von Birk Heilmeyer und Frenzel


Kassel ist als Universitätsstadt noch recht jung: Erst 1971 wurde die Hochschule gegründet. Derzeit wird sie um einen weiteren Campus auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik Gottschalk erweitert. Als „Leuchtturmprojekt“ zur „Förderung von Innovationen und Unternehmensgründungen im direkten Umfeld von Forschung und Lehre“ gilt der Uni das dort kürzlich fertig gestellte Science Center von Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten.

Das Gründungszentrum bietet bei geringen Baukosten maximale Flexibilität im Innenraum. Auf 6.200 Quadratmetern sind zu günstigen Mietpreisen nicht nur „Arbeitsräume nach Maß“ mit Co-Working-Space, verschiedenen Bürogrößen, Labors, Ateliers und Werkhallen zu haben, sondern auch Orte für Veranstaltungen, Workshops und Präsentationen. Café, Innenhöfe sowie Aufweitungen der Büroerschließung bieten Aufenthaltsräume und Treffpunkte für den Wissensaustausch. Eine Freitreppe im Innenhof vermittelt zwischen verschiedenen Höhenniveaus.

Der Masterplan für den Campus Nord gab die siebeneckige Gebäudeform vor. Auch Materialität und Farbigkeit sind im Sinne des Gestaltungshandbuchs aus dem Masterplan gewählt, um ein stimmiges Erscheinungsbild der Gesamtanlage zu erreichen. Verglasung und einfaches Fassadenraster kontrastieren die Backsteinarchitektur der alten Fabrikgebäude. Der Eingang zum Foyer ist durch einen in Beton artikulierten Einschnitt im Erdgeschoss gekennzeichnet.
 
Die Architektur verzichtet auf unnötige Schnörkel, sie präsentiert sich funktional und doch ansprechend. Im „veredelten Rohbau mit robusten Materialien und offener Installationsführung“ bleibt viel Raum zur individuellen Aneignung. Die einfache und farbenfrohe Einrichtung unterstützt den „Gründercharme“.

Mit der Realisierung des Gründerzentrums waren Birk Heilmeyer und Frenzel Architeken nach einem Wettbewerb beauftragt worden. Auch deren kürzlich fertiggestelltes Forschungszentrum für Robotik und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen hatte 2010 die dortige Jury durch eine klare, reduzierte Architektur überzeugt. (dd)

Fotos: Eibe Sönnecken


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten


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