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04.10.2011

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Der nötige Schwung

Uni-Gebäude von Behles und Jochimsen in Gießen fertig


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Die Universität in Gießen entwickelt ihren biomedizinischen Standort am Rande ihres weitläufigen Campus. Dort stehen bereits einige ältere Gebäude, darunter auch Behelfsbauten, die wegen der mehrfachen Planungsänderungen bereits seit Jahren als Provisorium dienen. So fehlt auch noch jener „grüne Campushügel“, der im städtebaulichen Masterplan ein Gravitiatonszentrum für das Studentenleben bilden soll – dort befindet sich derzeit noch der provisorische Hubschrauberlandeplatz des Uniklinikums.

Fertig gestellt wurde hingegen nach einer von längeren Pausen und größeren Änderungen geprägten Planungszeit jetzt das neue Biomedizinische Forschungszentrum (BFS) an der Ecke von Aulweg und Schubertstraße nach Entwürfen von Behles & Jochimsen (Berlin), die schon 2003 einen offenen, internationalen Wettbewerb dafür gewinnen konnten. Bereits seit April ist der Gebäudeteil mit den Praktikumslaboren in Benutzung, heute werden die Hörsäle und Seminarräume an die Universität übergeben.

Der Neubau zeigt fünf unterschiedliche Gebäudeflügel, die sich wie die Finger einer Hand über das Eckgrundstück legen. Diese fünf Finger bilden jeweils eine eigene Adresse mit eigenem Eingang in das große Atrium im Erdgeschoss. An dieser Halle liegen auch Hörsäle und Seminarräume sowie die Cafeteria, im Foyer selbst sollen auch Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Zur Straßenkreuzung und zum Campus hin ist jeweils ein Haupteingang orientiert, die zentrale Halle soll ein Ort der Durchwegung und der Begegnung werden. Nur der Sicherheitsbereich der Labore ist mit einem Pförtner besonders geschützt.

Die prägnanten Farben der Fassade, die jedem Trakt einen eigenen Farbton zuweisen, finden ihre Fortsetzung in der Wandfarbe der inneren Erschließungsflächen. Für eine maximale Flexibilität der Einteilung in Labor- und Büroräume wurde hier eine Technikdecke installiert, die offen und gleichmäßig alle Flächen überspannt. Darunter stehen – wie Filmkulissen – die farbigen Wände. Größere Räume haben für eine bessere Akustik Deckenbaffeln erhalten. Die zentralle Halle hingegen wurde gänzlich in Silbertönen und Sichtbeton gehalten, Farben scheinen nur dort auf, wo die Flure der Flügel in die Halle münden.

In einem völlig heterogenen Umfeld, wo der Uni-Campus an ein kleinteiliges Wohngebiet stößt und wo sich zwei städtebauliche Achsen – die des Campus' und die eines benachbarten Militärkomplexes aus den 1930er Jahren – kreuzen, sorgt das neue Gebäude von Behles & Jochimsen für einen neuen Schwung, zu dem sich nicht nur die Autofahrer in Gießen umdrehen.

Die Inbetriebnahme der restlichen Räume soll bis zum nächsten Frühjahr erfolgen.


Zum Thema:

Alle Fotos: Markus Bredt, Berlin


Einen Umbau sowie eine Kindertagesstätte von Behles & Jochimsen im Baunetz Wissen


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

farbe? | 08.10.2011 15:41 Uhr

???

lustig: von innen finde ich es wesentlich besser, spannender als von außen. das wirft doch – neben denboxen auf dem dach – die frage auf, wieso hier so poppige Farben eingesetzt wurden. Dass es die Orientierung verbessert wage ich einfach mal zu bezweifeln, ich finde jedenfalls auf meinem campus das richtige gebäude auch so wieder, ohne dass es in krassen Farben angemalt werden muss. Traut man hier dem Nutzer nicht einfach zu wenig zu? Monochrom fände ich den Kontrast zwischen Schuppenhaut und Amöbenform jedenfalls viel spannender und subtiler....!!!

5

ich | 05.10.2011 15:44 Uhr

ist doch ok

in der art würde ich zwar nicht entwerfen, aber im großen und ganzen ist der bau doch in ordnung.
die dachaufbauten nun ja, in natura siehts vielleicht besser aus (immerhin sind sie, passend zum rest, aluverkleidet).
die kritik an den ecken kann ich anhand des gezeigten grundrisses allerdings nicht nachvollziehen, die räume dort scheinen auch ohne rechte winkel nutzbar zu sein.
nicht, dass hier große architektur geschaffen worden wäre, aber das gebäude ist sonderbar genug um in 30-40 jahren als denkmal eingestuft zu werden.

4

paule | 05.10.2011 10:11 Uhr

innenecken

das ganze problem bei diesem amöben zeigt sich in ganzer pracht an den innenecken. wie schon oft gesehen entstehenden hier unmögliche (und oftmals unmöglich zu nutzende) räume. sowas funktioniert einfach nur mit offenen ebenen (im eg schon besser). am ende werden dann zwickel mit toten räumen mit gk zugemacht und ähnliche grausamkeiten. nicht falsch verstehen, ich finde die retro-schwünge auch gut, ich glaube aber, man muss die grundrisse noch besser überdenken, damit es wirklich groß wird.

3

peter | 04.10.2011 21:39 Uhr

giessen

ein mutiges haus, allemal. die fassaden sind interessant, aber noch besser finde ich die innenräume gelungen. hier sind viele gute und neuartige herangehensweisen geglückt, respekt.

aber ich schließe mich meinen vorrednern absolut an - die weißen dachaufbauten sind der gipfel der peinlichkeit. im innenraum ist die technik ehrlich und vorbehaltfrei zur schau gestellt, was das haus erfrischend ehrlich macht. aber außen? wildwuchs auf dem dach, angestrichen mit lichtgrauer tarnfarbe. klar wollten es die architeken nicht so (vermute ich mal), aber den tech-schrott hätte man ästhetischer oder gar nicht verpacken müssen.

2

lize | 04.10.2011 20:43 Uhr

ach so?

Ist das so? Ich dachte gerade beim Betrachten der Bilder, dass ich es eine angenehm poppige Mischung finde, die Amöbe und den Sägezahn. Kurz irritierend wegen denn allzu grellen Farben, dann aber angesichts des Umfelds offenbar gut zu rechtfertigen, hier einen schwungvollen Farbtupfer zu setzen! Bravo, mutige Architektur! Und aus der inneren Organisation heraus rechtfertigt sich dann die Amöbe ganz ordentlich (nur die inneren erschließungen ohne tageslicht?? hmmm...)

ach so, die großen weißen aufbauten. das finde ich auch schlecht gelöst. aber sonst: glückliches gießen! wäre gerne student dort (biomedizin, DAs ist doch mal was ordentliches mit Zukunft!!)

1

der rainer | 04.10.2011 17:14 Uhr

armes giessen

eine ausgeburt der hässlichkeit. amöbenhafter footprint+sägezahn+quadratraster=no go. und dann diese weiss weggestrichenen riesenhaften dachaufbauten! sieht als ergebnis aus wie ein zurückgebauter und aufgehübschter plattenbau. dafür wäre es ok, aber für einen neubau. bitte wenn sowas gewünscht wird demnächst direkt s+h beauftragen. danke!

 
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