Das Ungers-Archiv für Architekturwissenschaft in Köln lädt zur Eröffnung der Austellung Die Architektonik des Möbels zu Entwürfen von O. M. Ungers seit 1950. Die Vernissage findet im Rahmen des Architekturjahres des Museum für Angewandte Kunst in Köln, MAKK, sowie im Vorfeld der Kölner Möbelmesse imm cologne am kommenden Sonntag statt.

Oswald Mathias Ungers hat sich zeitebens mit der Gestaltung von Möbeln auseinandergesetzt. Bereits in den fünfziger Jahren entwarf er Sitzmöbel, Tische, Regale und Lampen, die sich häufig auf seine Gebäude bezogen. Dazu zählen beispielsweise die die hochlehnigen Stühle für das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt oder die Möbelentwürfe für den Lesesaal der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe. Als Gesamtkunstwerke können die Residenz des Deutschen Botschafters in Washington sowie seine Privathäuser Glashütte in der Eifel und Kämpchensweg in Köln genannt werden.

Im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung steht der Stuhl Leonardo. Es ist ein Stuhl, der sich rein aus der Geometrie, der Grundform der vitruvianischen Figur entwickelt. Diese Figur stellt den Mann im Quadrat bezeihungsweise im Kreis dar, der durch die zeichnerische Interpretation von Leonardo da Vinci berühmt wurde.

Ein weiterer Teil der Ausstellung zeigt die Entwicklung eines Sessels von seinem ersten Entwurf Ende der fünfziger Jahre bis zu den Sesseln Sfera und Cubo, deren Prototypen für die Glashütte in der Eifel entworfen wurden und heute in Serie produziert werden. Gezeigt werden auch die außergewöhnlichen Möbel, die Ungers für das Privathaus im Kämpchensweg entworfen hat. Sie unterliegen der gleichen modularen Rasterstruktur wie das Haus. Aus diesem Entwurfsprogramm sind vier Möbel hervorgehoben: der Malerturm, Leseturm, Globusturm und Medienturm. Der Vorläufer zum Thema des Turmmöbels ist ein Objekt aus dem Jahr 1984 und wird ebenfalls gezeigt. Diese Turmmöbel sind im Vergleich zu dem Stuhl Leonardo stärker architektonisch gedacht.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit einem philosophischen Text von Peter Foos, Universität Köln. Die künstlerische Gestaltung des Büchleins ist von Bernd Grimm.

Eröffnung: Sonntag, 15. Januar 2012, 17-19 Uhr
Ausstellung: 16. Januar bis 22. Februar 2012, Mo-Fr 11-20 Uhr, Sa+So  14-18 Uhr, und nach Vereinbarung

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