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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umnutzung_eines_Salzlagers_von_Bokkers_van_der_Veen_Architekten_5164351.html

28.09.2017

Wohnloft in Reihung

Umnutzung eines Salzlagers von Bokkers van der Veen Architekten


Industrielle Anlagen zu Wohnlofts umzunutzen ist keine Seltenheit. Doch die Umgestaltung des denkmalgeschützten ehemaligen Salzlagers Bitterzoutloods von Bokkers van der Veen Architekten (Ede/Rotterdam) im niederländischen Ede ist besonders: Der flache Riegel ist typologisch ungewöhnlich für Wohnlofts. Der ursprüngliche Entwurf von J.M. Van den Bosch stammt aus dem Jahr 1926 und fällt durch seine 80 Meter lange, nüchterne Backsteinfassade auf. Die Fassaden stehen vor erhöhten Plattformen und haben noch die alten Tore und Vordächer. Das langgezogene Bauwerk mit insgesamt 2.409 Quadratmetern Grundfläche wurde in 15 Einheiten von je 5,35 Meter Breite unterteilt. Indem die Trennwände der Wohneinheiten leicht neben das Gebäuderaster gesetzt wurden, konnte in jeder Wohnung ein originaler Träger sichtbar bleiben.

Weil Bitterzoutloods für eine Wohnnutzung nicht ausgelegt war wurden – um die Wohnungen mit ausreichend Tageslicht zu versorgen – große Oberlichter in der Mitte der 15 Meter tiefen Einheiten eingebracht. Die Entwicklung des Projekts fand zum Höhepunkt der Finanzkrise statt und barg ein finanzielles Risiko. Die Architekten entwickelten daher verschiedene Szenarien für den Bauherrn Wonen op Enka CV, einem Joint Venture zweier Immobilienfirmen, um das Potenzial des Umbaus zu veranschaulichen. Letztlich wurden einfache Umbauvarianten gewählt, die Ausstattung der Wohnungen ist jedoch dem gehobenen Standard zuzurechnen.

Während der Recherche zum historischen Farbschema wurde die graue Aluminium-Beschichtung mit leuchtend roten Farbakzenten freigelegt, die zur damaligen Zeit modern war. Sie wurde zum Ausgangspunkt der Renovierung, die viele der industriellen Elemente aufgreift. Seit seiner Enstehungszeit wurde das Lagerhaus mehrfach umgebaut. Die daraus entstandenen Eigenheiten, die sich beispielsweise in unterschiedlichen Höhenniveaus im Wohnbereich zeigen, wurden erhalten. Diese Feinheiten geben den Wohnungen individuellen Charakter – für die Architekten „ein Geschenk“, das sie gerne in ihren Entwurf integrierten. (kh)

Fotos: Christian van der Kooy


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