Tmall, früher Taobao Mall, ist eine chinesische Website für Bekleidung, Kosmetik, Hundefutter und Schmuck. Dort verkauft auch der chinesische Bekleidungshersteller Cotton Lab seine Ware. Seit 2017 ist dieser aber kein reiner Onlinehändler mehr, sondern „goes live“. Das neue Marketing-Konzept verknüpft den Verkauf von Bekleidung und Kulinarischem.
Atelier Archmixing (Peking) setzte dieses Konzept baulich um – und trieb es sogar noch weiter.
Ort des Live-Verkaufs ist eine ehemalige Textilfabrik im Science Park in Changzhou City. Für die Erschließung planten Architekten eine vorgesetzte Lobby. So blieb die große Produktionshalle frei für ihre Interventionen: Nach der Haus-in-Haus-Strategie stellten Archmixing zwei eigenständige Strukturen in die Halle und eröffneten zeitgleich einen halböffentlichen Bereich für Indoor-Aktivitäten und Räume für Restaurant-, respektive Verkaufsflächen. Das Restaurant beherbergt der eine, das Bekleidungsgeschäft der andere der beiden pavillionartigen Strukturen. Beide sind sind 50 Meter lang und parallel zueinander entsprechend der breitesten Ausrichtung der Halle angeordnet.
Für den Shop wurde eine Leichtstahl-Glaskonstruktion verwendet, deren Spitzdach bis unter das Hallendach reicht. Der Restaurantpavillon mit gleichem Aufbau kombiniert konstruktiv Stahl mit Holz. Innerhalb der Fabrikhalle, die über natürliche Lüftung reguliert wird, verfügen die beiden Pavillons über ihre eigenen Lüftungssysteme: Sie schweben unübersehbar als eigene Strukturen zwischen Pavillons und Hallendach und stehen für das gesamte Konzept: viele Häuser unter einem Dach.
(eb)
Fotos: WU Qingshan, SU Shengliang
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