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16.11.2020
Urban Tech Republic
Umbauplanung von gmp für Flughafen Berlin-Tegel
Obwohl am 8. November die letzte reguläre Maschine aus Berlin-Tegel abgeflogen ist, bleibt der Flughafen noch sechs Monate betriebsbereit. Sozusagen im Standby für den Notfall, sollte am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg doch etwas schief gehen. Ab Mai 2021 dürfte dafür umso zügiger die umfangreiche Entwicklung des 500 Hektar großen Flughafengeländes beginnen. Durch die diversen Verzögerungen war genügend Zeit entsprechende Pläne auszuarbeiten. Bereits seit Ende 2011 kümmert sich die landeseigene Tegel Projekt GmbH um die Nachnutzung des Flughafens, aktuell mit knapp 60 Mitarbeitenden.
Sechs Abschnitte werden auf dem ehemaligen Flughafengelände zu finden sein. Im Norden des Areals wird die Flugbereitschaft der Bundesregierung ihr bisherigen Anlagen weiter nutzen: TXL Nord bleibt vermutlich bis 2030 Standort der Hubschrauberstaffel. Die östliche Spitze des einstigen Flugfeldes in Richtung Kurt-Schumacher-Platz soll unter dem Titel „Schumacher Quartier“ zu einem 29 Hektar großen, innovativen und nachhaltigen Wohngebiet entwickelt werden. Auf dem riesigen Bereich der beiden Start- und Landebahnen sind sowohl ein großer Landschaftspark als auch ein Industriepark geplant. Korresponierend dazu soll der Bereich südlich des ikonischen Flughafengebäudes zu einem Gewerbegebiet werden. Die entscheidende Frage für Architektinnen und Denkmalpfleger ist jedoch, was mit dem denkmalgeschützten Hauptgebäude passiert. Den im Herzen des zukünftigen Forschungs- und Industrieparks für urbane Technologien liegende Komplex vermarktet Berlin unter dem Titel „Urban Tech Republic“.
Wenige Tage nach dem Ende des Flugbetriebs haben gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner nun ihre Planung für das Hauptgebäude veröffentlicht. Bereits im letzten Jahr wurden die Architekten des 1974 eröffneten Flughafens mit dem denkmalgerechten Umbau des zentralen Terminalgebäudes, des Towers und der Vorfahrt beauftragt. Das ehemalige Hauptgebäude wird zukünftig als „Forum“ des Forschungs- und Industrieparks fungieren. Das Gebäude soll sowohl ein Event- und Konferenzzentrum umfassen als auch Standort einiger Start-Ups sein. Über die Zielsetzung des Projekts schreiben die Architekt*innen: „Konzeptionell verbindet der Entwurf die energetische Sanierung der Gebäude mit einer Raumdisposition, die das charakteristische dreieckige Tragwerk freilegt und erlebbar macht.“ Das ehemalige Flugfeld wird direkt zugänglich gemacht, das Dach soll, wenn es nach den Vorstellungen der Architekt*innen geht, für Gastronomie oder Urban Gardening aktiviert werden.
Und was passiert mit dem berühmten Hexagon, in das die Beuth Hochschule für Technik einziehen wird? Mit dessen Umbau wurde agn Niederberghaus & Partner beauftragt. Das Büro aus dem westfälischen Ibbenbüren setzte sich vor einigen Jahren in einem VgV-Verfahren durch – auch gegen gmp. Um mehr Licht in die unteren Bereiche des Gebäudes zu bringen plante man den Abriss der Vorfahrten im Inneren des Hexagons. Dieser Ansatz sowie ein erster Kompromissversuch stießen jedoch auf vielfältigen Widerstand – nicht zuletzt von Seiten der Denkmalpflege und der Urheber. Deswegen wurde ein mehrmonatiges Workshopverfahren unter Mitwirkung von gmp gestartet, bei dem sich alle Beteiligten auf einen weitaus zurückhaltenderen Rückbau der massiven Vorfahrten einigten. Man habe nun eigentlich die Lösung, die gmp bereits im VgV-Verfahren vorgeschlagen hatten, erläutert gmp-Partner Stephan Schütz gegenüber BauNetz. (gh)
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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Das ehemalige Flugfeld wird direkt zugänglich gemacht, das Dach soll für Gastronomie oder Urban Gardening aktiviert werden.
Gmp werden den denkmalgerechten Umbau des zentralen Terminalgebäudes, des Towers und der Vorfahrt verantworten.
Über den Umgang mit den berühmten Vorfahrten im Inneren des Hexagons gab es lange Auseinandersetzungen, die durch ein Workshop-Verfahren beigelegt werden konnten.
Eine neue zentrale Wendeltreppe verbindet die Büroebenen vom zweiten bis zum vierten Obergeschoss, die sich an einer gemeinschaftlichen Kommunikationszone aufreihen.
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