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12.03.2020
Vertikale Einkaufsmeile
Umbaupläne von FMZD in Teheran
Unweit des Kaspischen Meeres liegt die iranische Hauptstadt Teheran. Für die rund 12 Millionen Einwohner bieten sich im wesentlichen drei Einkaufsmöglichkeiten: die Shoppingmalls im Norden der Stadt, der Große Basar in der südlich gelegenen Altstadt und einzelne kleine Läden in den Quartieren und entlang der zwei Hauptstraßen, die jeweils von Nord nach Süd führen.
Das bestehende Shoppingcenter an der Shariati-Straße, eine der zwei Hauptverkehrsachsen Teherans, schottet sich von dem Getümmel der Umgebung ab und agiert kaum mit deren kleinteiliger Bebauung – dementsprechend schlecht wird das neungeschossige Gebäude von der dort lebenden Bevölkerung angenommen. Das wenig besuchte Kaufhaus soll nun im Inneren eine neue Raumorganisation und zur Straße hin ein offeneres Gesicht erhalten.
Um die unterschiedlichen Strukturen miteinander zu verknüpfen, schlägt das Büro FMZD, gegründet durch Farshad Mehdizadeh, eine Fassade vor, die als vermittelndes Element zwischen den vergleichsweise winzigen Straßengeschäften und dem grobkörnigen Einkaufsriesen dient. So schaffen die Architekt*innen in ihrem Entwurf eine vertikale Straße, die das Stadtleben in der äußeren Hülle des Bauwerks fortführt und schließlich Stück für Stück nach innen leitet.
Das angewandte Prinzip erinnert an die Struktur eines Basars, nur dass die geschützten Straßen hier in ein offenes System verwandelt werden. Hinter der Schale des Tehran Eye erwarten neugierige Besucher die Geschäfte des alten Gebäudes, die nun anders erschlossen sind. Tatsächlich gleicht die Fassade eher einem Anbau als einer Verkleidung. Sie entspricht in der Tiefe in etwa dem Bestand und lässt kleinere Geschäfte sowie Cafés mit Außenbereichen und begrünten Erholungsmöglichkeiten entstehen. Ihre geschwungene Gestalt verleiht dem Einkaufszentrum eine lockere Erscheinung und bindet den Stadtraum auch optisch ein. Das privatfinanzierte Projekt soll in den nächsten Jahren verwirklicht werden.
Text: Trang Pham
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