Das Museum für Kykladische Kunst in Athen wurde Mitte der 1980er Jahre gegründet und beherbergt rund 3.000 Exponate der kykladischen, griechisch-antiken und zypriotischen Kunst. Das Haus steht im Zentrum Athens, wo die Bebauungsdichte hoch und öffentlicher Raum rar ist. Die bisherige Fassade ist mit Spiegelglas verkleidet; innen schotten Sonnenschutzpaneele das Haus ab. Die Architekten des ortsansässigen Büros Kois Architects möchten den abweisenden Charakter des Museumsgebäudes jetzt ändern, seine Präsenz im Straßenbild stärken und es für ein breiteres Publikum attraktiv machen.
Mit ihren Maßnahmen konzentrieren sich die Planer auf die Fassadengestaltung und die Eingangssituation. Die neue Fassade soll „über der Straße schweben“ und einen eindeutigen Zugang definieren. Vertikale Elemente werden vor- und zurückschwingen und damit nicht nur dem Museum zu einer neuen optischen Adresse verhelfen, sondern auch die bestehenden Belichtungsprobleme im Inneren lösen.
Gewellte, weiße Streifen bilden als Großrelief einen abstrahierten Kopf an der Fassade aus – ein Verweis auf eine berühmte kykladische Marmorfigur aus dem Jahr 2.700 vor Christus und Bestandteil der Sammlung. Außerdem erinnert die Bewegung der Gebäudehülle an die typischen Felsformationen der namengebenden Inselgruppe.
Hinter der neuen Haut entsteht ein helles, bepflanztes Foyer mit Café und Museumsshop. Die Architekten stellen sich diesen neuen Übergang zu den Ausstellungsräumen als Erweiterung der Straße vor, der das Publikum anziehen soll und sich während der Öffnungszeiten des Museums entsprechend einladend zeigt. Ist das Haus geschlossen, schließt sich auch die Fassade – die verschiedenen Stadien der Zugänglichkeit und Transparenz werden bewusst inszeniert. Das Motiv der gewellten Wand taucht auch im Inneren wieder auf.
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fabian | 16.01.2014 03:28 Uhr@Mitz
Selbstvergoettlichung ad absurdum.
Wenn ein Architekt von seinem Bauherrn einen Freifahrtsschein ausstellt, dann braucht es kein Rendering - und auch Handskizzen und Modelle sind dann reine Entwurfshilfen.
Dann ist der Architekt der Herrscher am Bau, er muss keine Bilder mehr komunizieren, schliesslich entscheidet er alles selbst, die Welt darf gespannt warten bis das Projekt fertiggestellt ist und dann erfuerchtig begeistert sein.
Aber solange man einem Nicht-Architekten, was diese nervenden 'Bauherren' ja oftmals sind, den Entwurf vermitteln muss, weil er Mitsprache hat, solange man am Ende gar in einem dieser furchtbaren 'Wettbewerbe' steht... solange werden wir versuchen Komunikationsmittel zu finden, die ein moeglichst akkurates Bild der von uns erdachten Zukunft liefern.