In Bad Cannstatt, einem der ältesten Stadtbezirke Stuttgarts, feierte man letzte Woche den so genannten Baggerbiss der Umbauarbeiten des „neuen“ Stadtarchivs. Dieses soll in die Räume eines ehemaligen Lagerhauskomplexes, die zuvor saniert und umgebaut werden, auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs umziehen.

Der Entwurf, geplant und realisiert von den Architekten agn Niederberghaus & Partner (Ibbenbüren), sieht eine Mischung aus „moderner, kreativer Technik und anspruchsvoller Sanierungsarchitektur“ vor. Weite Teile des 1921 errichteten Gebäudekomplexes mit seinen Klinkerfassaden stehen unter Denkmalschutz.

Eine Besonderheit des Stadtarchivs wird der geplante Eisspeicher, der Kühlung und Beheizung des Archivs energetisch optimieren soll, sein. Die archivierten Dokumente, Bücher, Urkunden und Datenträger benötigen nämlich eine konstante Temperatur um 18°C und eine relative Luftfeuchte von 55%. Grundlage des Eisspeicher soll ein 400 Kubikmeter großer Wassertank sein, der durch Eisbildung Kälte speichern soll.

2010 soll das Stuttgarter Stadtarchiv umziehen und die vier bisherigen Standorte in der Innenstadt aufgeben. Neben einem großen Lesesaal soll auch ein Vortragsaal für 300 Personen gebaut werden. Die Kosten des Umbaus werden insgesamt mit 20 Millionen Euro angegeben, von denen 4,8 Millionen das Land Baden-Württemberg übernimmt.