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14.08.2018

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Wachsendes Haus

Umbau von rethmeierschlaich bei Köln


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Die Biografie des von rethmeierschlaich architekten aus Köln umgebauten und erweiterten Wohnhauses ist interessant. Erbaut wurde es als sogenanntes Holzbehelfsheim Anfang der 1950er Jahre auf nur 40 Quadratmetern Fläche und mit nur einem Geschoss. Dies war insofern keine ungewöhnliche Größe, als jener Bautyp ursprünglich unter den Nationalsozialisten als behelfsmäßiger Wohnraum für ausgebombte Deutsche eingeführt worden war. Anfang der 1980er Jahre wurde das kleine Haus erstmals erweitert.

Nun hat es seit 2013 eine weitere Wandlung vollzogen. Um das Einfamilienhaus in Hürth bei Köln an die Bedürfnisse des heutigen Besitzers anzupassen – es musste Raum für den Familienzuwachs sowie für die eigene Berufstätigkeit geschaffen werden – haben die Architekten das Grundstück in zwei Phasen nachverdichtet.

Dass es junge Familien in die Vorstädte zieht, um für das Leben mit Kindern den passenden Raum zu finden, mag nicht neu sein. Darüber hinaus weisen die Architekten in Bezug auf ihr Projekt auf ein weiteres Phänomen hin: Der Wohnraumbestand, den diese Familien heute in den Vorstädten vorfinden, genügt ihren Bedürfnissen nicht mehr, da sie Wohnen mit Arbeiten verbinden wollen und gleichzeitig ein Wohnumfeld suchen, das nicht der „uninspirierten Beziehung typischer vorstädtischer Einfamilienhäuser“ entspricht.

Im Rahmen der ersten Umbauphase 2013/14 wurde das Gebäude daher zum Garten hin um eine Küche mit Essbereich erweitert. Außerdem wurde der Keller umgebaut, hier ist ein professionelles Tonstudio untergebracht. Durch die Erdgeschosserweiterung entstand ein Innenhof, der über eine Rampe mit dem Garten verbunden ist. Der Anbau wurde als verputzter Holzrahmenbau gefertigt, die hier verwendeten, mit Kratzputz versehenen HWL-Platten haben eine geringe Wandstärke von 26 Zentimeter, was unter anderem aufgrund des Platzmangels von Vorteil war. Der Keller wurde abgegraben, ist nun gut belichtet und hat eine Raumhöhe von drei Metern. Die Dächer, von den höher gelegenen Räumen aus sichtbar, wurden extensiv begrünt.

In einer zweiten Phase 2017/18 wurde das Haupthaus aufgestockt und die Hülle um neue Gauben, Fensteröffnungen und einen Balkon erweitert. Auch die Grundrisse wurden neu strukturiert. Im ersten Obergeschoss schufen die Architekten nutzungsoffene Räume, in denen die Bauherrin freiberuflichen Tätigkeiten nachgeht. Das farbige Stahltragwerk und die groben Sperrholzplatten haben tatsächlich nichts mehr mit den Interieurs klassischer Einfamilienhäuser gemein. Im neu geschaffenen Dachgeschoss befindet sich nun ein Elternschlafzimmer, und im Erdgeschoss haben die Kinderschlafzimmer Platz. (kh)

Fotos: rethmeierschlaich architekten


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Aaaahjah | 15.08.2018 12:54 Uhr

......:Kratzputz ?

... Der Kratzputz dieses Gebäudes ist unter Putzern gemeinhin als Besenstrich bekannt... mit Sicherheit auch in Köln Hürth.

5

moritz | 15.08.2018 09:45 Uhr

super

architekten,
die kundenwünsche umsetzen,
das budget halten,
schöne detailierungen austüfteln,
und alles mit höchstem gestalterischen anspruch realisieren

... sowas gibt es auch in köln-hürth nicht jeden tag.

4

Mitleser | 15.08.2018 08:57 Uhr

Feng Shui

@Lutz
Ja, Feng Shui... die Maxime des Entwerfens...

3

Lutz Borchers | 14.08.2018 22:15 Uhr

ungesund

mit dem Kopf unter dem Fenster schlafen und Esstisch zwischen zwei Schaufenstern: ganz böses feng shui!

2

so ein archi | 14.08.2018 17:03 Uhr

na ich weiß nicht...

aber der Blick von Bild 5... besser mit Architekten? Mir ist das alles etwas zu viel Kisten-Anbau-Fasching. Innen sicher ganz nett, aber die Außenwirkung ist in meinen Augen jetzt nicht wirklich beispielhaft.

1

Matthias Braun | 14.08.2018 16:11 Uhr

Köln-Hürth gibt es nicht...

Die Stadt Hürth hat erst vor wenigen Wochen ihr 40-jähriges Stadtrecht gefeiert. Köln ist zwar nah dran, Hürth aber natürlich selbstständig...
Abgesehen davon ein interessanter Umbau!

[Anmerkung der Redaktion: Danke, wir haben die Ortsangabe korrigiert.]

 
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Die von rethmeierschlaich umgestaltete Straßenfassade setzt sich ab und steht dennoch in Beziehung zu den Bauten der Umgebung.

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Mit der Erdgeschosserweiterung erhielt der Bestandsbau in Hürth einen kleinen Innenhof.

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 Das farbige Stahltragwerk, die Sperrholzplatten und das offene Raumgefüge der letzten Umbauphase haben nichts mit den Interieurs klassischer Einfamilienhäuser gemein.

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